Während Johannes nach der Schicht im Pütt noch bei zwei weiteren Firmen Geld verdiente, hat Elsbeth „nur zwölf Kinder erzogen“, sagt die 79-Jährige. Die Familie ist das höchste Gut der Desens. Vor 60 Jahren gaben sich die beiden das Ja-Wort.

Die Geschichte der beiden beginnt im Dezember 1949. Johannes Desens, nach fünf Jahren aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen, floh nach einem kurzen Aufenthalt in Dresden aus der sowjetischen Besatzungszone und landete ohne einen Pfenning in der Tasche bei seinem Bruder Kuno, der auf Zeche Consol arbeitete. Hier fand der gelernte Mechaniker Arbeit als Bergmann. In der Kurzen Straße wohnte er damals. Unten im Haus war ein Geschäft. Regelmäßig kaufte er hier ein und lernte so Elsbeth kennen. „Wir waren vier Mädchen und alle wollten ihn haben“, erzählt die gebürtige Gelsenkirchenerin, die im Sommer 1950 mit ihrem Johannes ins Kino ging, am 28. Juni 1951 mit ihm vor dem Traualtar stand und im November Tochter Monika gebar. Elf weitere Kinder sollten bis 1969 folgen. Viel Arbeit sei es gewesen. Zehn Pfund Kartoffeln schälte sie täglich, die Wäsche wurde anfangs per Hand gewaschen, während der heute 84-jährige Johannes bis Nachts auf Schicht war. Renoviert wurde in ihrem adretten Häuschen in der Kleiststraße nachts, als die Kinder schliefen. Alles für die Familie, denn die ist Elsbeth und Johannes Desgens höchstes Gut. Kein Wunder also, dass am 2. Juli groß gefeiert wird. Neben den zwölf Kindern gratulieren auch 33 Enkel und 15 Ur-Enkel. Alles Gute!