Gelsenkirchen. .

Nach einem Aufruf bei Facebook hatten sich nach Polizeiangaben etwa 1500 User für einen Sturm auf die McDonald’s-Filiale in Buer angekündigt. Die Behörden rechnen nicht mit Ausschreitungen wie in Wuppertal, sind aber einsatzbereit.

Im sozialen Netzwerk Facebook haben zuweilen sogar McDonald’s-Restaurants Gästelisten: Etwa 1500 User haben die Facebook-Einladung zu einem gemeinsamen Besuch der Filiale am Goldbergplatz in Gelsenkirchen-Buer am Abend des 1. Juli angenommen. Erklärtes Ziel: so lange bestellen, bis alle Hamburger und Pommes ausverkauft sind. Der anonyme Initiator hatte den Aufruf zum Sturm vorige Woche verbreitet, die Einladung Anfang dieser Woche dann aber gelöscht.

Dennoch: Polizei und Ordnungsamt Gelsenkirchen sind „auf alles vorbereitet“, sagt Polizeisprecher Konrad Kordts. Die Abteilung Gefahrenabwehr/Einsatz werde am Freitag in einer Woche vor Ort in Buer sein - „und dann schauen wir mal, was passiert.“ Dass das Event so ausarten könnte wie die Facebook-Party in Wuppertal am vergangenen Wochenende glaubt bei der Polizei offenbar niemand: „Für uns macht es einen Unterschied, ob da zu einer Party oder zu einer gezielten Aktion ohne Alkohol aufgerufen wird.“

Stadt: Initiatoren sind haftbar wie Veranstalter

Ähnlich gelassen blickt man dem Fastfood-Flashmob bei der Stadt Gelsenkirchen entgegen: „Diese Aktion ist im Internet ein Running-Gag“, weiß Stadtsprecher Martin Schulmann. Zu den konzertierten Großbestellungen kamen deutlich weniger real futternde Gäste als sich auf Facebook angekündigt hatten. Schulmann: „Meist nicht mehr als 50.“ Klingt eher nach einem guten Freitagabend für das McDonald’s-Restaurant am Goldbergplatz als nach einem unkontrollierbaren Massenauflauf. Selbst als Ende 2008 etwa 1000 Jugendliche eine Filiale in Werdohl stürmten, blieb alles friedlich.

Dennoch warnt Schulmann stellvertretend für das Ordnungsamt: „Jeder, der so einen Aufruf startet, muss wissen, dass er für eventuelle Folgen zahlen muss.“ Sachschäden und Einsatzkosten werden Veranstaltern in Rechnung gestellt - „und für uns ist der Facebook-Initiator eben der Veranstalter.“

Keine Saufparty an einem Szene-Treffpunkt

Das Ordnungsamt vermutet einen Schüler hinter dem Aufruf. Schulmann: „Als der dann gemerkt hat, wie die Zahl der Zusagen steigt, hat er den Aufruf gelöscht, könnte ich mir vorstellen.“ Der Stadtsprecher wäre besorgter, „wenn jemand zu einer Saufparty an einem Szene-Treffpunkt aufgerufen hätte.“

So aber warten Ordnungsamt und Polizei - und der Betreiber der Filiale - Behörden informierte und die ab. „Aber wir schauen uns auch am, was sich bei Facebook noch tut“, erklärt Polizeisprecher Konrad Kordts. Um noch hinzuzufügen, „dass wir hier bei der Polizei allerdings Wichtigeres zu tun haben, als jede Verabredung im Internet zu kontrollieren.“