Gelsenkirchen. .
Bei seinem Hauptact Laurent Garnier lässt sich Oliver Hoffmann, Veranstalter des „Pollerwiesen“-Festivals, selbst etwas überraschen. „Sein aktuelles Set habe ich noch nicht ganz gehört“, sagt er. Das mag gewagt klingen, doch Garnier ist in Frankreich eine DJ- und Produzentenlegende –und ein Mann der ersten Stunde des Techno.
Und an diesem Donnerstag ist er im Gesundheitspark Nienhausen gewesen, wohin Hoffmann seine „Pollerwiesen“ zum ersten Mal gebracht hat. In der Szene ist das Festival eine feste Größe im Veranstaltungskalender, seit es vor 18 Jahren das erste Mal in Köln zu erleben war. „Bei unseren Veranstaltungen dort sind immer viele Leute aus dem Ruhrgebiet angereist und haben gesagt: Kommt doch mal zu uns!“ Deswegen nun die Norderweiterung: Nach fünf Mal Mülheim ist das Festival auch in Gelsenkirchen eingeschlagen.
4000 Besucher
Die ersten Töne haben die Boxen bereits um 11 Uhr verlassen, als nacheinander Garniers Landsleute Sebastien Bouchèt, Jennifer Cardini und Shonky aufgelegt haben. Aber auch fünf, sechs, sieben Stunden später tanzt das Publikum – Alter 18 bis 35 Jahre – weiter mit. Am Ende des Tages kann Hoffmann auf 4000 Besucher verweisen und damit auf einen Erfolg. „Wir wollten das hier zunächst einmal ausprobieren“, sagt er.
Viele bleiben der gelben Bühne, vor der die Musik am lautesten ist und am dichtesten getanzt wird, aber auch immer wieder mal fern und chillen. Auch wer keine Liegedecke dabei hat, macht es sich auf der Wiese bequem und genießt so die Sonne. Und Einige dürften sich heute noch über ihren Sonnenbrand freuen...
Ruhiger Tag für Sanitäter
Einen eher ruhigen Tag trotz Dauerbeschallung haben die Sanitäter vom Rettungsdienst. „Wir hatten bisher bloß drei Fälle von Kreislaufproblemen“, gibt Bernd Heckeroth am späten Nachmittag zu Protokoll. „Bei dem Wetter reichen manchmal aber auch nur ein oder zwei Bier“, sagt er. „Das Publikum ist jedenfalls sehr friedlich.“ Nicht nur deswegen kann sich Oliver Hoffmann eine Neuauflage im nächsten Jahr gut vorstellen: „Wir kommen gerne wieder.“
Das größere Gelände hat aber auch zur Folge, dass sich die Menge etwas verläuft auf den circa 18000 qm. Weiter weg von der Bühne ist die Musik daher leise, zum Tanzen und Feiern zu leise. „Ich war vor ein paar Wochen bei den Pollerwiesen in Mülheim. Dort gab’s mehr Stände und mehr Beschallung“, sagt Daniel, während er auf der anderen Seite der Bühne auf einem Stein sitzt. „Aber hier ist es dafür chilliger“, fügt der 24-jährige Gelsenkirchener hinzu.