Nur verletzte Vögel, Rehe, Füchse brauchen Hilfe, sagt Tierpflegerin Tanja Pirl
Die Natur, die regelt das, ist eine häufig bemühte Aussage. Doch was, wenn junge und unerfahrene Wildtiere in Not geraten oder gar verletzt sind? Dann werden viele Menschen zu Tierschützern und wollen helfen.
„Wichtig ist, das junge Tier genau zu beobachten. Gerade Vögel sind noch nicht ganz flügge, sitzen dann etwas versteckt auf dem Boden, werden aber von den Eltern versorgt”, so Tanja Pirl, Tierpflegerin und Tierarzthelferin in der Zoom-Erlebniswelt. Hier gibt es regelmäßig im Frühjahr provisorische Auffangstationen, wo junge Dohlenvögel, junge Tauben und auch Eichhörnchennachwuchs versorgt wird. Sobald das möglich ist, werden die Tiere dann in die Freiheit entlassen. „Dann machen wir einfach die Türen auf.”
Anders ist die Situation, wenn die Jungtiere verletzt sind. „Dann sollte man sich drum kümmern und das Tier gegebenenfalls her bringen”, so Pirl, die auch am Wochenende an der Tür der Quarantänestation (an der Grimberger Allee) den tierischen Nachwuchs in Empfang nimmt. Das Tierheim nämlich wäre die falsche Adresse. „Wir sind von der Stadt verpflichtet, kleinere Wildtiere aufzunehmen. Verletzte Rehe oder Füchse müssen aber direkt zum Jäger oder zum Förster gebracht werden”, so Tanja Pirl, die noch darauf hinweist, dass vielfach auch Tierärzte Wildtiere in Not annehmen und aufziehen. Das allerdings müsse man erfragen.
In jedem Falle aber gilt, Ruhe bewaren und Augen offen halten. Solange junge Wildtiere nicht in Not sind, zum Beispiel durch größere Tiere angegriffen werden, sollte man die Situation einfach beobachten. „Und man sollte das nicht aus zu menschlicher Perspektive betrachten. Wenn die Tiere rufen, dann heißt das nichts. Das gilt den Eltern, damit die ihren Nachwuchs finden, wenn sie die nächste Ration Futter bringen.”