Gelsenkirchen. . Pfadfinderinnen im Seniorenheim: Die jungen Damen vom Stamm Jeanne d' Arc waren zu Gast im Senioren- und Pflegeheim Schmidtmannstraße. Ihr Besuch war Teil einer Sozialaktion der Pfarrei St. Joseph, bei der rund 90 Jugendliche sozial aktiv wurden.

Das Wichtigste vorweg: „Wir hatten großen Spaß und haben viel gelacht heute“, sagte Irene Peschen. Wie die anderen Bewohner auch, freute sich die 83-Jährige sichtlich über den Besuch der Pfadfinderinnen vom Stamm Jeanne D’Arc im Senioren- und Pflegeheim Schmidtmannstraße.

Die jungen Damen haben den Tag mit den Senioren verbracht, sind gemeinsam spazieren gegangen und haben musiziert. An der Küchenzeile lehnen noch zwei Gitarren, die Liedblätter liegen auf dem Tisch. Jetzt aber gilt die Aufmerksamkeit den Bilderrahmen, die die Pfadfinder mitgebracht haben und die nun bemalt werden sollen. Ihr Besuch ist Teil einer 48-stündigen Sozialaktion in der Pfarrei St. Joseph mit der evangelischen Gemeinde Schalke, bei der die Jugendlichen sich für ihre Mitmenschen einsetzen wollen.

"Dann muss man mal auf Hobbys verzichten"

Mittendrin: Jessica Graf und Nadine Hennenberg. „Wir haben unser Jugendheim direkt in der Nähe“, erklären die Pfadfinderinnen. Dementsprechend habe es im wahrsten Sinne des Wortes nahe gelegen, den Senioren an der Schmidtmannstraße das Wochenende zu verschönern. Wie bei allen Teilnehmern, ist auch ihr Engagement freiwillig. Aber kann man so etwas einfach am Wochenende einschieben? „Naja, dann muss man mal auf seine Hobbys verzichten“, sagen die beiden einhellig.

„Sowohl die Heimbewohner als auch die Jugendlichen haben etwas von der Aktion“, erklärt Bruder Anno von den Amigonianern, aus deren Jugendtreff auch einige Mitglieder engagiert sind. „Der Besuch hier nimmt Berührungsängste. Schließlich gehören auch das Älterwerden und der Tod zum Leben dazu.“

Auf der Station, die die Pfadfinderinnen besucht haben, leben unter anderem auch demente Menschen; deshalb haben die Jugendlichen am Samstagmorgen zuerst eine Einführung bekommen. „Wenn sie aber aus sich selbst herauskommen“, sagt Bruder Anno“, und auf die Menschen zugeht, bringt das beiden Seiten viel Freude.“ Offensichtlich hat’s geklappt.

Großputz in zwei Kindergärten

Neben den 13 Pfadfinderinnen waren rund 80 weitere Jugendliche in den Stadtteilen Schalke, Bismarck, Heßler und Feldmark aktiv. Von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag haben sie sich getreu dem Motto „Wir folgen dem Ruf“ sozial engagiert. Zwei Gruppen haben das Altenheim St. Anna in Hüllen sowie das Frauenstift besucht.

Zwei weitere Gruppen haben einen Großputz in zwei Kindergärten veranstaltet. Außerdem haben der Jugendtreff der Amigonianer sowie der Schülertreff der Hauptschule Grillostraße einen neuen Anstrich erhalten. Die letzten beiden der insgesamt neun Gruppen waren für die Verpflegung ihrer Mitstreiter verantwortlich.

Zurück zu den Pfadfinderinnen: Die Texte der Lieder lassen sie bei den Senioren. „Dann können Sie den Text auswendig lernen und beim nächsten Mal singen wir das wieder!“ Sie werden, daran lassen die Senioren keinen Zweifel, willkommen sein.