Pottfiction, die Zweite: Ab November starten gleich mehrere Projekte im Consol-Theater, ein Videoprojekt läuft bereits
Das „Pottfiction-Camp” im August war erst der Anfang, jetzt geht das städteübergreifende Jugendprojekt der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 erst so richtig los. „Bis vor wenigen Tagen waren wir mit einer Gruppe bei den Pottfiction-Machern in Bochum zu Gast, wo es Workshops rund um die Themen Liebe und Sexualität gab. Das hatte nach dem Auftaktcamp hier bei uns schon so ein bisschen was von einem Klassentreffen”, schwärmt Georg Kentrup vom Consol Theater.
Hier an der Bismarckstraße 240, wo das Jahresmotto „Himmel und Erde” lautet, laufen derzeit die Vorbereitungen für die kommenden Wochen auf Hochtouren. Ab November sollen nämlich gleich mehrere Projekte hier starten, ein Videoprojekt läuft jetzt bereits mit Erfolg. „Ab Anfang November können sich hier Theaterbegeisterte zwischen 13 und 21 Jahren jeweils donnerstags von 17.30 bis 21 Uhr mit dem jungen Regisseur Fabian Sattler treffen, um an einem Theaterprojekt zum Schwerpunkt „Himmel und Erde” zu arbeiten. Dabei soll unter anderem die Frage im Raum stehen, was die Jugendlichen sich für ihre Zukunft und das Erwachsenenleben erwarten”, so Kentrup.
Andre´ Wülfing von Consol Theater lädt derweil ab dem nächsten Mittwoch, 28. Oktober, ab 19 Uhr in den Pottfiction „Chat-Room” ein. „Das Ladenlokal, das für uns ursprünglich für dieses Projekt ausgeguckt hatten, ist inzwischen leider abgebrannt. Jetzt werden wir alternativ mit einem Wohnwagen arbeiten. Das hat auch große Vorteile, denn damit sind wir viel flexibler und können auch andere Orte anfahren”, sagt Georg Kentrup und betont, dass es bei den ersten Treffen vor allem um die Ausgestaltung und die Werbung für den außergewöhnlichen „Chat-Room” gehen soll, der für alle offen ist und Anlaufstelle für eine Schreibwerkstatt und für Gesprächsrunden werden soll, die teilweise auch über das Internet verfolgt werden können. „So können auch Jugendliche aus Dortmund oder Oberhausen bei den Themen mitreden, ohne nach Gelsenkirchen reisen zu müssen”, erklärt Georg Kentrup.
Mitmachen ist auch bei dem Projekt „mytunes” der Musiker Michael Gees vom Consol Theater und Kery Felske vom gegenüberliegenden Musikprobenzentrum angesagt. „Hierbei wollen wir in Zukunft mit der ev. Gesamtschule Bismarck kooperieren”, erzählt Georg Kentrup. „Das Projekt ist aber auch weiterhin für alle anderen Jugendlichen offen und findet immer mittwochs ab 17 Uhr im Musikprobenzentrum statt.” Entwickelt werden sollen dabei musikalische Lieblingsstückchen.
Sehr viel ruhiger geht es hingegen bei der „Guerilla-Meditation” zu, bei der sich die Teilnehmer auf belebte Plätze in der Innenstadt stellt, um in aller Ruhe lautlos zu meditieren. „Ich war sehr erstaunt, wie laut es da draußen ist. Wenn man das einmal gemacht hat, will man immer wieder so meditieren”, ist sich der Sprecher des Consol Theaters sicher. Wer mit einsteigen will, hat dazu am 30. Oktober und am 20. November jeweils ab 16 Uhr Gelegenheit.