Gelsenkirchen. . Am Freitag war die Stand-Up-Comedy-Show Nightwash in der Gelsenkirchener Kaue zu Gast. Die vier Komiker um Moderator Knacki Deuser brachten zum Teil auch leicht verschmutzten Humor in die ausverkaufte Waschkaue der Zeche Wilhelmine Victoria.

Nightwash am Freitag in der ausverkauften Kaue – das war Stand-Up-Comedy, die sich gewaschen hatte. Mit vier Vollwaschprogrammen, sprich Komikern, brachte Wasch-Salon-Moderator Knacki Deuser zum Teil auch leicht verschmutzten Humor in die Schalker Wilhelminenstraße. Schongang ist schließlich auch nur was für Weichspüler.

Nacheinander brachten der US-Amerikaner John Doyle (spricht sehr gut Deutsch), der hochgeschossene Keirut Wenzel (kommt seinem Publikum zwischendurch verdammt nahe - so bis auf fünf Zentimeter etwa), der leicht lispelnde Henning Schmidtke (kann seine Wut bisweilen kaum zügeln) und das „Nesthäkchen“ Luke Mockridge (war merklich nervös) die ehemalige Waschkaue der Zeche Wilhelmine Victoria ins Schleudern. Aus Politik hält sich das Humor-Quintett (Moderator Deuser produziert schließlich auch Gags) raus, dafür gibt’s ja auch das Kabarett. Stattdessen wird der Alltag unter die Lupe genommen: Familie, Beziehungen, Sex, Alter, Gesellschaft - der Mensch an sich eben. Dem jungen Publikum gefällt’s sehr gut.

"Das ist das Ruhrgebiet!"

„Old Star“ Doyle denkt über eine CSI Norderney („Tod ohne Fremdeinwirkung“) nach und macht aus einer Klobürste ein Gewerkschaftsmitglied. Er streitet mit seinem 15-jährigen Sohn - einem „total fucking Asi“ und gewährt offenherzige, aber charmante Einblicke ins Geschehen im heimischen Schlafzimmer.

Auch interessant

Keirut Wenzel ist auf den Online-Test „Haben Sie auch schon einmal gelebt?“ gestoßen. Er schreibt zurück: „Neigen Sie dazu, ein Bein zu heben, wenn Sie an einem Busch vorbeigehen? Teilen Sie gerne mit einem Dutzend Freunde das Brot?“ Wenzel erinnert sich an seine alte Tanzschule - wegen des Größenunterschieds war für ihn stets „Buckelwahl“ - und an die „Discokugel Bärbel“, das war die im Paillettenkleid.

In Essen ist Hennig Schmidtke mal bedroht worden und am Klappmesser baumelte eine Diddl-Maus: „Das ist das Ruhrgebiet!“ Bei Dränglern auf der Autobahn wird er aggressiv, lässt aber brav vorbei, weil er „scheiße erzogen“ ist. Aus Springsteens „Born in the USA“ macht er den Schock-Song „(Er wird) bohr’n und dann tut es weh“.

Als 8-Jähriger erwischte Luke Mockridge seine Eltern beim Akt - dabei hatte sein Vater ihm doch stets eingebläut, Angriffe von hinten seien feige...