Gelsenkirchen. Hundehaufen an ihrem Garten machen dem Ehepaar Kotthoff das Leben schwer: Hundebesitzer lassen die Haufen liegen. Das Ehepaar ärgert sich über den Gestank. Der Ordnungsdienst soll nun den Kotthoffs helfen, die Halter zur Einsicht zu bewegen.

Stellen Sie sich das Szenario vor: Die Sonne scheint, Sie sitzen mit frisch gebrühtem Kaffee im Garten, die Augen erfreuen sich am Blütenmeer. Das könnte so schön sein, wenn das Riechorgan nur nicht ständig diese Duftmarke frischer Darmabsonderungen von Vierbeinern wahrnehmen würde. So ähnlich geht es einem Ehepaar, dessen Garten an den Mietherweg in der Neustadt grenzt. Im Präventionsrat berichtete Ulrich Kotthoff über seine Bemühungen, mit Hundebesitzern ins Gespräch zu kommen. Beutel habe er angeboten, appelliert, dass Kinder den Weg nutzen, er hat Leute sogar schon zum Kaffee eingeladen und Hundehaufen mit einem „Danke“-Zettel ausgestattet. Nichts half. Und wenn der Hundekot-Geplagte sich dann zu allem Überfluss noch den dummen Spruch anhören muss: „Ich zahle Hundesteuer, meiner kann machen, wo er will!“ nährt das höchstens seinen Eindruck von menschlicher Unbelehrbarkeit.

Der kommunale Ordnungsdienst soll Abhilfe schaffen

Die Geschichte vom Mietherweg, wo die WAZ bei der vor Ort-Recherche gestern Morgen neun Haufen (die letzten beiden auf dem Spielplatz!) zählte, ist exemplarisch für ein Dauerproblem. Dirk Heinze vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) könnte Romane über die unappetitliche Unsitte verfassen. Selbst Hundebesitzer, hat Heinze kein Verständnis für das achtlose Verhalten der Tierhalter. Natürlich müssen Bellos. Aber laut „Ordnungsbehördlicher Verordnung“ ist Verunreinigung durch Tiere unverzüglich zu entfernen. Andernfalls droht Strafe. 35 Euro kostet die achtlos liegen gelassene, stinkende „Tretmine“, wenn der Besitzer nach frischer Tat erwischt wird. „Wiederholungstäter zahlen mehr, weil wir da von Vorsatz ausgehen.“

Wenn „Haufen“-Beschwerden genervter Leute, besorgter Eltern oder Kita-Erzieherinnen beim KOD eingehen, handelt Heinze sofort. Der Ordnungsdienst zeigt an beschriebenen Orten verstärkt Präsenz – gern auch in Zivil und das zu Gassi üblichen Zeiten. „Anlass bezogene Streifen“, wie Heinze sie nennt, würde es durchaus auch früh am Morgen oder in den Abendstunden geben. Dann also, wenn Fiffis sich ihrer ersten bzw. letzten Köttel entledigen. Übrigens stellt 1Live im neuen Städte-Ranking gerade die Frage: Wo ist die Wahrscheinlichkeit am größten, in einen Hundehaufen zu treten? In Gelsenkirchen hat der Sender schon nachgefragt ...