Gelsenkirchen. .
Der Mann ist ein echtes, kreatives Multitalent. Auf vielen Bühnen zu Hause, mit immer neuen Ideen im Kopf. Wolfgang Sternkopf, Lyriker, Grafiker, Maler und Objektkünstler, konzipiert in seinem Gemeinschaftsatelier an der Ruhrstraße 11a Ausstellungen und Lesungen, Kalender und Wettbewerbsbeiträge und jede Menge Texte.
In diesen Tagen legte der 60-jährige Gelsenkirchener ein neues Buch vor, sein nunmehr 29. Das 30. ist bereits in der Planung. So facettenreich wie seine Talente muten auch die Themen des Literaten an. Eines beschäftigt den Lyriker im Moment aber am vordringlichsten: die Zeit. Und das hat nicht unbedingt etwas mit der Vollendung seines 60. Lebensjahres oder mit einer gut überstandenen Attacke auf seine Gesundheit zu tun.
Schließlich hetzte und hechelte schon der niederländische Liedermacher Herman van Veen, den Sternkopf sehr verehrt, in seinem Song „Weg da“: „Schnell weg da, weg da, weg . . . Wir sind spät dran und haben keine Zeit“.
Sternkopf, Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller in NRW, notierte in seinem vorletzten Lyrikband „Wir kommen und wir gehen . . .“: „Nichts ist aktueller als die Zeit.“ Das sollte für den Künstler bis heute so bleiben. „Eben anders . . .“ titelte er sein neues Buch, das sich aber weniger damit auseinandersetzt, was die Zeit mit dem Menschen macht, sondern, eben anders, damit, wie der Mensch mit der Zeit umgeht.
In ihrem Vorwort schreibt Renate Quecke: „Wolfgang Sternkopf führt den Leser gerne an den Rand, aber nicht bis zum Abgrund.“ Er führt dem Leser die kleinen Tücken des Alltags vor Augen, die Launen des Lebens, die Paradoxien.
Das macht manchen zeitgemäßen Text durchaus zeitlos:
„Die Zeit/ hat eine/ eindeutige/ Richtung/ immer geht es nach vorn/das/ ist/ unbestreitbar/ und/ somit/ unmissverständlich/ und somit unzweifelhaft/ denk/ bitte/ daran/ bei/ deiner/ Zeiteinteilung“
Aber auch die diffizilen zwischenmenschlichen Beziehungen, die permanente Gratwanderung im Umgang miteinander, die verschlungenen Wege durch den Dschungel des Lebens sind Themen, die Sternkopf prägnant auf den Punkt bringt.
Derweil hat der Autor das 30. Buch bereits im Kopf: Es wird sich schwerpunktmäßig dem Licht widmen.
Das Buch „Eben anders . . .“ gibt es ab sofort für 19,50 Euro in der Buchhandlung Lothar Junius, Sparkassenstraße 4.