Gelsenkirchen.. Wer die aktuelle Sonderausstellung “Impulse für die Moderne. Jüdische Künstler in der Sammlung des Kunstmuseums“ in Gelsenkirchen besucht, begegnet der Pop Art: mit Werken unter anderem von Andy Warhol, Mel Ramos oder James Rosenquist.
Wer die aktuelle Sonderausstellung im Kunstmuseum besucht, begegnet gleich in der ersten Abteilung der amerikanischsten aller Kunstrichtungen, im Grund der einzig originären amerikanischen Kunstrichtung überhaupt: Der Pop Art. Und angesichts der Arbeiten von Andy Warhol, Mel Ramos, James Rosenquist, Roy Lichtenstein oder Tom Wesselmann drängt sich fast zwangsläufig eine Frage auf, die auch in der Folge immer wieder, wenngleich in unterschiedlichem Maße, aktuell wird:
Wo, bitte, liegt das „jüdische“ Moment, welches sind die von jüdischen Künstlern ausgegangenen Impulse und überhaupt, welche Arbeit stammt von einem jüdischen Künstler und welche nicht?
Reaktion rein amerikanisch
Was im Fall von Marc Chagall (in der Abteilung Chagall und Surreal-Phantastisches) leicht zu beantworten ist, schließlich gründet die mythisch religiöse Bildwelt Chagalls tief in seiner östjüdischen Herkunft, das ist bei Lichtenstein und Wesselmann unmöglich. Deren Reaktion auf die Phänomene der modernen Konsumwelt ist, wie der Zugriff von Warhol, rein amerikanisch, sonst nichts.