Es ging um die Wurst: Mehr als 10 000 Besucher strömten am Sonntag zum Schlachthof an der Grothusstraße. Die Fleischer-Innung hatte eingeladen, um mit ihren Kunden ihr 125-jähriges Jubiläum zu feiern. Objekt der Begierde war unter anderem die längste Fleischwurst der Welt.
Der benachbarte Getränkelieferant hatte für die „Fleischparty” eigens seine Lagerhalle geräumt und als Festsaal zur Verfügung gestellt. Insgeheim hatten die Verantwortlichen mit dem Andrang gerechnet. Nicht umsonst hatte man die Großveranstaltung ein Jahr lang minutiös geplant und 150 Helfer vor Ort im Einsatz. Innungsobermeister Heinrich Thelen, verantwortlich für Gelsenkirchen, Buer und Dorsten, zeigte sich beim Anblick der Massen trotzdem fasziniert: „Wir sind überwältigt von dem riesen Andrang.”
Die Innung zeigte gemeinsam mit den ortsansässigen Betrieben ihr Angebotsspektrum. Von der Buffet-Show, bei der die neuesten Catering-Kniffe gezeigt wurden (nur gucken, nicht reinbeissen) über die Live-Produktion von Fleischwurst bis hin zu Führungen durch den Schlachthof (Motto: „Tierschutz vom Stall bis zum Tisch”) zeigten die Fachleute ihr Handwerk.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Gemüse-Fans in den Schlachthof verirren, war bereits im Vorfeld gering. Ein Programmpunkt wird auch den letzten „eingefleischten” Vegetarier abgeschreckt haben: Bei der Zerlege-Show ging es Schweinehälften vor Publikum an den Kragen. Auch Vorträge zur Fleischverarbeitung kamen gut an. „Der Zuspruch zeigt, dass die Menschen Interesse an diesen Themen habe”, so Heinrich Thelen.
Auch an den Nachwuchs wurde gedacht. Heinrich Wächter vom Köcheclub bereitete mit Kindern die „Gelsenkirchener Designer-Kniffte”, ein Fleischbrät, das wie eine Waffel zubereitet und im Ciabatta-Brot mit Salat serviert wird, zu. Im Streichelzoo gab es Tiere, diesmal sogar am Stück und lebendig. Der Verkauf der längsten Fleischwurst der Welt lief auf Hochtouren. Die Einnahmen gehen an „Ein Herz für Kinder”.