Gelsenkirchen. . Drei Wochen lang haben die Ober-Narren in Gelsenkirchen an einem Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug am 7. März gearbeitet. Das Ergebnis: der Zuch 2011 kann kommen - allerdings ohne Konfettiregen.
Es hätte auch schief gehen können. Doch Gelsenkirchens Narren dürfen ihren Humor behalten, der Rosenmontagszug kann wieder über die Cranger Straße ziehen. Drei Wochen lang haben sie an einem Sicherheitskonzept gearbeitet, das auf 40 Seiten alle Details regelt. Mit einem Veto der Bezirksregierung ist nicht mehr zu rechnen. Die Versorgung für die Besucher ist auch gesichert. Das Festkomitee hat 11,5 Tonnen Kamelle bestellt. Und auch die Gesellschaften greifen noch tief in ihren süßen Fundus.
„Die 11 steht fest als Superzahl auf Schalke und im Karneval“ lautet das Motto des Zuges, der sich am 7. März um 14.30 Uhr in Bewegung setzen wird. Auf einer Länge von 650 Metern bauen sich die Wagen und Fußgruppen auf, um die Jecken entlang der 3,5 Kilometer langen Strecke zu bespaßen. Festkomitee-Präsident Gerd Schwenzfeier ist sicher, dass die Qualität trotz verstärkter Sicherheitsvorschriften nicht gelitten hat. Er rechnet mit 80 000 bis 100 000 Besuchern.
Wagenmotive noch gemein
204 Ordner, so viel wie noch nie, werden die Wagen begleiten und Straßen absichern. 111 Polizisten sind im Einsatz. Zugleiter Werner Preißler, der viel Zeit in das Konzept investiert hat, musste einige Änderungen in Kauf nehmen. „Die Cranger Straße wird zur Sackgasse. Wenn sich die Teilnehmer für den Zug aufstellen, müssen wir gleichzeitig den Lärmpegel messen lassen.“ Die Ehrengäste auf der Tribüne können sicher sein, dass der Aufbau nicht nachgibt. Ein Statiker muss die Standfestigkeit garantieren.
Die Besucher können sich darauf einstellen, musikalisch und tänzerisch bestens unterhalten zu werden. Fünf Spielmannszüge und 10 Tanzgarden mischen sich unter die 1250 Teilnehmer. Ein Geheimnis machen die sechs Gelsenkirchener Karnevalsvereine noch aus der Gestaltung ihrer Motivwagen. Es soll bis zur letzten Stunde ein Rätsel bleiben. In Reiterhallen, im Bahnmuseum, bei Bus- oder Transportunternehmen bekommen ihre Wagen den närrischen Anstrich.
Seltsame Auflagen im Sicherheitskonzept
Auch Vereine und Verbände schicken Musiker, Wagen und Fußgruppen auf die närrische Reise; ob der Eishockey Club Gelsenkirchen, der Reiterverein, der BSV Erle oder der Schützenkreis 23. Wo viel getrunken wird, muss auch viel wieder raus. 16 Luxus-Toilettenhäuschen mit Wasseranschluss sollen dem Drang standhalten. Eine seltsame Auflage im Sicherheitskonzept sollte den Besuchern dennoch nicht die Feierlust nehmen. Konfetti darf es in diesem Jahr nicht regnen.
Weniger Auflagen müssen sich die Narren beim Kinderumzug am 6. März beugen. Organisationschef Michael Lange rechnet mit 4500 Besuchern. Um zehn Uhr stellt sich der Zug am Bugapark in Horst auf. Um 11.11 Uhr rückt er aus und soll zwischen 12 und 12.30 Uhr den Josef-Büscher-Platz erreichen. Bis 14 Uhr gibt’s ein Bühnenprogramm. Der Träger des verrücktesten Kostüms wird dekoriert.