„Es sind gerade mal vier Monate bis zu den Abschlusszeugnissen“, sagt Jörg Hollweg. „Viele Eltern und Schüler haben oft die Vorstellung, dass Lücken, die sich über Jahre gebildet haben, innerhalb von ein paar Monaten schließen lassen. Das ist jedoch bis auf wenige Ausnahmen selten möglich. Wenn die Schüler eher kommen würden, könnten wir besser eingreifen.“
Oft liegen die Gründe für ein Scheitern in der Schule aber auch tiefer und eine Lese-Rechtschreib-Schwäche liegt vor (LRS). „10 bis 15 Prozent der Grundschüler haben ein Problem beim Lesen und Schreiben“, sagt Susanne Keßler, die Inhaberin des I.D.L. (Institut für Diagnostik und Lerntraining). Wenn es Zeugnisse gebe, mache sich das auch beim I.D.L. bei den Anmeldungszahlen bemerkbar, vor allem bei Drittklässlern. Um ein Kind dann ans Klassenniveau heranzuführen seien jedoch ein bis anderthalb Jahre erforderlich, so Keßler. In Gelsenkirchen betreut das I.D.L. 100 Kinder von der 2. bis zur 7. Klasse – „vornehmlich Jungen“.