Der Veranstaltungsort sollte die Richtung der Gelsenkirchener SPD im Jahr 2011 deutlich machen: In der Aula des Grillo Gymnasiums begrüßte die Partei gestern 250 Gäste zum Neujahrsempfang. Das Schlagwort heißt Bildung.

„Schulentwicklung ist ein wichtiger Baustein in der Entwicklung einer Stadt“, so die Unterbezirksvorsitzende Heike Gebhard in ihrer Begrüßung. Passend zum Bildungskurs gab es Besuch aus Düsseldorf: Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, sicherte den finanziell gebeutelten Kommunen, wie Gelsenkirchen, Unterstützung des Landes zu.

Mit der Kampfeslust der Minderheitsregierung präsentierte sich die Landtagsabgeordnete Heike Gebhard: „Wir arbeiten, trotz aller Unkenrufe und für die Menschen spürbar, erfolgreich.“ Und: „Mit Rot-Grün hat die Bedienung des Landes an den Kassen der Kommunen ein Ende.“ Kritik der Opposition erstickt sie im Keim: „Wer seine Schulden einfach weiterreicht, hat jedes Recht verloren, uns an dieser Stelle zu kritisieren.“ Und in Gelsenkirchen? Da wurde wiederum mit der CDU abgerechnet: „So einen Landtagswahlkampf habe ich in Gelsenkirchen in 30 Jahren nicht erlebt.“ Gebhard habe missfallen, dass die CDU vor Schulen mit Schulschließungen Stimmung gemacht habe. Für 2011 setze die SPD neben der Schulweiterentwicklung auf den Wirtschafts- und Industriestandort Gelsenkirchen.

Ministerin Ute Schäfer, Hauptrednerin beim SPD-Empfang, will außerschulische Bildung fördern. Dazu zähle das kostenlose letzte Kindergartenjahr („Das Fundament muss früh und gut gelegt sein.“). Von ihrer umfassenden Kritik an der Vorgängerregierung klammerte sie die Familienzentren aus, die für Problemfamilien niederschwellige Angebote liefern. Der Finanzierungsfrage mit dem möglichen Aus des Rot-Grünen-Haushaltes durch das Verfassungsgericht sieht Schäfer übrigens erstaunlich entlassen gelegen: „Wir gucken mal gelegentlich nach Münster, was an Urteilen kommt.“