Gelsenkirchen. . Fünf Grundschulen in Gelsenkirchen waren in das 1999 begonnene “Muse“-Projekt eingebunden. Jetzt ist die Yehudi-Menuhin-Stiftung pleite - und der Kunst-Förderunterricht fällt flach. Kinder, Lehrer, Eltern und beteiligte Künstler sind traurig.

Sie haben getanzt und getrommelt, gesungen, gespielt und gelacht. Denn: Sie waren von der „Muse“ geküsst. Jetzt ist die Yehudi-Menuhin-Stiftung pleite und auch in Gelsenkirchen fällt ab sofort der Kunst-Förderunterricht ins Wasser. Die Kinder weinen. Und auch Lehrer, Eltern und Künstler bedauern das Aus für die Stiftung des großen Geigers, der es sich zeit seines Lebens zur Aufgabe gemacht hatte, die Welt mit Musik ein wenig besser und friedlicher zu gestalten.

„Traurig, traurig, traurig“, sagt darum auch Hildegard Degenhardt, Rektorin der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule an der Vandalenstraße. Vier Klassen mit rund 100 Schülern wurden im laufenden Schuljahr von drei Muse-Künstlern betreut. Und plötzlich am Montag das Aus. „Das ist schlimm.“ Es entstehen zwar keine Lücken im Unterricht, weil die Klassenlehrer auch sonst bei den Kunst-Stunden immer dabei waren und die jetzt fortführen, aber: „Es ist etwas ganz anderes, ob der Lehrer zum Beispiel Tanz unterrichtet oder ein echter Künstler.“

In fünf Grundschulen lief das Projekt

Insgesamt fünf Grundschulen waren zurzeit in das Muse-Projekt eingebunden, koordiniert vom Stadtteilbüro Südost. „Das ist ganz bitter für dieses wunderbare Konzept“, bedauert Koordinator Uwe Gerwin das Aus der 1999 gegründeten Stiftung: „Ich wünsche mir für die Kinder, dass Muse irgendwie weitergeht. Mich hat immer beeindruckt, wie die Kinder an diesen Projekten gewachsen sind, wie stolz sie waren.“

Schon seit einigen Jahren „zwangsweise draußen“ ist die Grundschule Marschallstraße. Rektorin Angelika Krauß: „Die Schüler profitieren bis heute von Muse.“

„Wir sind traurig über das Aus“, sagt auch Angelika Schlemo, Rektorin der Grundschule Stephanstraße: „Alle Projekte liegen auf Eis.“ Sieben Gruppen nahmen hier an Muse teil, unterrichtet von drei Künstlern. Einig sind sich alle Pädagogen: Muse hat bislang unheimlich viel bewegt. Zu den Geschädigten gehören aber auch die Künstler, darunter Gelsenkirchener: Die haben teils seit November kein Honorar mehr erhalten.