Prominenz gibt neue Kanal- und neue Hafenbrücke frei. Lücken im Radwegenetz geschlossen.
Modern und asymmetrisch kommen sie daher, die zwei neuen Nahtstellen, die das Radwegesystem in der Region ein großes Stück erfahrbarer machen.
Zur Eröffnung der Kanalbrücke und der Hafenbrücke am Samstag war auch NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg nach Gelsenkirchen gekommen. In seiner Rede bezeichnete er die insgesamt 5,4 Millionen Euro Kosten für beide Bauwerke als „gut angelegtes Geld” und betonte, wie wichtig und richtig es sei, das hiesige Radwegenetz zu erweitern. Von den nun geschlossenen Lücken konnte auch Oberbürgermeister Frank Baranowski ein Lied singen, der sich daran erinnerte, dass er bei bisherigen Radtouren immer die Spur habe wechseln müssen. Ein Problem, dass viele Pedaletreter bis Samstag mit ihm teilten.
Die Kanalbrücke an der Zoom Erlebniswelt beschreibt schwungvoll einen halbkreisförmigen Bogen und verbindet auf einer Länge von 150 Metern das südliche und das nördliche Ufer des Rhein-Herne-Kanals. Damit ist der Weg nach anderthalb Jahren Bauzeit frei für eine Tour auf der Erzbahntrasse, die an der Jahrhunderthalle in Bochum beginnt, durch den Emscherbruch führt und bis zur Halde Hoheward im Kreis Recklinghausen geht. Es geht natürlich auch kürzer. Die drei Millionen Euro teure Baumaßname wurde finanziert aus EU- und Landesmitteln des Ökologieprogramms Emscher Lippe und Eigenmitteln des Regionalverbands Ruhr. Für die asymmetrische Stahlkonstruktion zeichnet sich das Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann & Partner aus Stuttgart verantwortlich.
„Sie ist toll geworden”, lobte der OB den Architekten Stephan Garther für seine Hafenbrücke. Und Minister Uhlenberg fand sie „schick”. Auch die neue Verbindung auf dem Gelände „Graf Bismarck”, wo bald ein neues Stadtquartier entsteht, ist asymmetrisch an einem Einzelpylon aufgehangen. „Es ist nicht immer so ganz einfach gewesen. Durch die Bogenform entstehen große Kräfte”, beschrieb der Architekt das Bauwerk, das dem Gewicht eines 7,5-Tonners standhält. Der Reiz bei der Planung des 70 Meter langen Verbindungsstücks habe darin gelegen, den unbefestigten Naturbereich mit der befestigten Landzunge zu verbinden. Damit schließt die Brücke eine Lücke auf dem Emscher-Park-Radweg. Die Baukosten belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro – finanziert aus Mitteln des Ökologieprogramms Emscher Lippe und des Grundstückfonds des Landes NRW. Sitzbänke und Beleuchtungselemente werden noch installiert.