Gelsenkirchen..

Die Wanderausstellung "Tatort Stadion 2" ist zurzeit den Räumen der Jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen zu Gast. Auf 23 Ausstellungswänden wird über Rassismus und Diskriminierung im Fußball aufgeklärt - ein wieder wachsendes Problem.

„Ein Fußballstadion ist ein Mikrokosmos, der unsere Gesellschaft widerspiegelt.“ Judith Neuwald-Tasbach von der Jüdischen Gemeinde hat am Sonntag die Ausstellung „Tatort Stadion 2“ in der Synagoge eröffnet. Über Rassismus und Diskriminierung im Fußball, ein wieder wachsendes Problem, klärt die Ausstellung in den Räumen der Jüdischen Gemeinde an der Georgstraße auf. Gelsenkirchen ist die erste Ruhrgebietsstadt, die sie beheimatet.

Mit Symbolen auf Jacken, Schals und Fahnen sind rechte Fan-Gruppen nur für Kenner der Szene im Stadion erkennbar. Erst mit Hass-Gesängen und eindeutigen Spruchbänder zeigen die Gruppen ihr Gesicht. Judith Neuwald-Tasbach: „Vor allem Kinder müssen wissen, was in den Stadien passiert und was man dagegen tun kann.“

Ein Glücksfall

Auf 23 Ausstellungswänden wird die Szene unter die Lupe genommen. Viele Fotos, aber auch Fan-Utensilien geben Einblicke in das Vorgehen der organisierten Gruppen und über Vorfälle aus der jüngsten Vergangenheit. Im Jahr 2000 gab es die Wanderausstellung erstmalig. Nun wurde sie, inhaltlich erstellt vom Bündnis aktiver Fußball-Fans (BAFF), aktualisiert. Zahlreiche Gelsenkirchener Schulklassen haben bereits einen Besuch gebucht. Es gibt ergänzendes Material für Lehrer und Schüler sowie die Möglichkeit zur Gruppenarbeit. Anmeldungen sind weiterhin möglich.

„Dass wir die Ausstellungsräume der Synagoge nutzen können, ist ein Glücksfall“, sagt Patrick Arnold vom Schalker Fan-Projekt, das die Ausstellung mit Unterstützung der Schalker Fan-Initiative nach Gelsenkirchen geholt hat. Zur Eröffnung kamen neben Vertretern aus Politik und von den Kirchen auch viele junge Besucher aus der aktivem Schalker Fan-Szene.