Gelsenkirchen.
1977 fuhr eine Handvoll Schalke-Fans aus Wadersloh in einem Dreirad ins Parkstadion ein. Die WAZ begab sich fast 34 Jahre danach mit dem Wadersloher Fanclub Schalker Füchse auf Spurensuche.
Aus ganz Deutschland werden sich am heutigen Samstag Schalke-Fans auf den Weg machen, um pünktlich um 18.30 Uhr den Anstoß des Rückrundenauftakts ihrer Mannschaft gegen den HSV zu erleben. Unter den 60 000 Besuchern in der ausverkauften Arena werden auch 50 Mitglieder des Fan-Clubs „Schalker Füchse“ aus dem münsterländischen Wadersloh sein. Jenes Wadersloh, dass vor mehr als drei Jahrzehnten im Parkstadion eine ganz besondere Rolle vor einem Kick der Königsblauen gespielt hat.
Mit dem Schild „Wadersloh grüßt Schalke“ drehten 1977 rund zwölf Schalke-Fans auf einer Art Riesen-Fahrrad eine Runde über die Tartanbahn des Parkstadions. Erneute Beachtung fand diese witzige Fan-Episode kürzlich bundesweit durch einen vom Fachmagazin „11 Freunde“ herausgegebenen Kalender für 2011. „Achter mit Steuermann 1977“ hat die Redaktion das Juni-Bild betitelt und anerkennend festgestellt, dass die relativ weite Entfernung – rund 100 Kilometer – die Wadersloher damals nicht davon abgehalten habe, sich am Samstagmorgen strampelnd auf den Weg zu machen.
Knapp 34 Jahre später steuert zwar kein Wadersloher mehr mit dem Fahrrad die Schake-Arena an, doch eine blau-weiße Hochburg ist die bei Warendorf liegende 6000-Seelen-Gemeinde noch immer. Das weiß niemand so gut wie Heiner Göbel, der Vorsitzende des 1998 gegründeten und 92 Mitglieder zählenden Fan-Clubs „Schalker Füchse“.
Für die WAZ hat er sich in Wadersloh und Umgebung auf Spurensuche begeben, um Protagonisten der damaligen Tour de Schalke zu finden. Das war 34 Jahre später allerdings nicht mehr bzw. nur eingeschränkt möglich. Zwar konnten drei Teilnehmer ermittelt werden. Aber: Der „Steuermann“, Wilhelm Ostrzinski, sei schon älter und könne sich nicht mehr erinnern, berichtet Göbel. Und zwei weitere Radler seien tot. Im Zuge der Recherche ist ihm jedoch etwas Interessantes zu Ohren gekommen: Die vermeintlichen Marathon-Radler haben wohl nicht die kompletten 100 Kilometer abgerissen, sondern das Gefährt irgendwo auf dem Weg „deponiert“.
Sei’s drum. Die Wadersloher werden heute wie vor 34 Jahren hintern ihrem Klub stehen und die Schalker Fahne in ihrem Ort, in der Arena und auch bei Auswärtsspielen weiterhin hoch halten. Blau und Weiß ein Leben lang . . .