Gelsenkirchen.
Das Flash ist tot, es lebe das Flash. Für einen einzigen Abend soll die legendäre Bulmker Disco, die 1991 nach 27 Jahren bewegter Geschichte geschlossen wurde, eine Art Auferstehung feiern.
Dank Thomas Nikutta (44). Die „Flash-Light Revival“-Party des früheren Besuchers, Kellners und DJs dieser Lokalität, steigt am 8. April, aus nachvollziehbaren Gründen (siehe Seite 1) aber nicht am einstigen Standort Wanner Straße 110, sondern im Venetian an der Grothusstraße.
1981, im Alter von 14 Jahren betrat der Rotthauser an einem Sonntagnachmittag zum ersten Mal die (Teenie-)Disco – und war sofort hin und weg von den „flimmernden Lichtern und der Atmosphäre“. Eine Begeisterung, die Nikutta als Gast und später auch als Kellner und DJ des Clubs niemals verlor.
„Das Flash war eine Kult-Disco, das Non-Plus-Ultra für die ganze Region“, schwärmt der 44-Jährige noch heute. Und was war nun das Besondere und Einzigartige? Das Flash sei technisch immer auf dem neuesten Stand gewesen. „Auch das variable Konzept, hat den Erfolg ausgemacht. Das Flash hat sich an alle Gruppen gerichtet“, glaubt er. Das habe sich auch in der Musik widergespiegelt: Rock, Neue Deutsche Welle, Wave, Italo Boot, Euro Dance ... . Hin und wieder seien auch Acts wie Technotronic („Pump Up The Jam“) im Flash aufgetreten, erzählt Nikutta.
Das Konzept sah zeitweise so aus: Bierparty („mit rustikaler Musik und Bier für 1 Mark, das auf Paletten serviert wurde“) am Freitag, „Popper-Disco“ am Samstag, „Friseusen-Tag“ am Abend. Friseusen-Tag? „Die hatten am Montag frei und konnten Sonntagabend feiern. Da kamen viele hübsche Frauen ins Flash“, erinnert sich Thomas Nikutta.
Die frühere Faszination des Flash will der einstige Zeitsoldat und heutige Party-Veranstalter im Frühjahr aufleben lassen. Viel Zuspruch habe er für diese Idee bereits erhalten. Mit 400 bis 500 Besuchern rechnet Nikutta deshalb: „Das ist zwar eigentlich mein Job, aber mit dieser Veranstaltung möchte ich ausnahmsweise nichts verdienen“, betont er.
Ganz wichtig: „Das Flash Revival ist eine Ü-30-Party!“ Frühere Stammgäste dürften aber gerne in Begleitung ihrer Kinder kommen, sagt er. Und: Wer über 30 ist und das Flash nicht kannte, „ist herzlich eingeladen“.