Gelsenkirchen. .

Denkt der Deutsche an die russische Küche, hat er meistens Borsch oder Kaviar vor Augen. Dank der Klitschko-Brüder und ihres Werbefilmchens für Zuckerkram vielleicht auch noch Blinis.

Aber natürlich hat das riesige Land im Osten viel mehr auf der Pfanne als Weißkohlsuppe, Fischeier und Pfannkuchen. Marina Zimmermann (64), geboren in Sibirien, wohnhaft in Bulmke-Hüllen, tritt mit ihrem Buch den Beweis an: „27 + Kochrezepte aus Russland“.

„Man kann ganz einfach und billig kochen“, sagt Marina Zimmermann. Und: „Die Menschen können nicht richtig einkaufen. Die Bürger leben ungesund.“ Das möchte die Köchin aus Leidenschaft nicht länger hinnehmen. Deshalb lautet der Untertitel ihres 80 Seiten starken Werks auch „Gesunde Sparrezepte“. Die Zutaten sämtlicher Gerichte könnten günstig in den bekannten Discounter-Läden gekauft werden. Das Festtagsmenü für zehn Personen koste zum Beispiel nur 80 Euro. „Sekt und alles ist drin. Man hat sogar am nächsten Tag noch was zu essen.“

Das Buch ist unterteilt in Salate, Suppen, Hauptgerichte und Pfannkuchen und Süßspeisen. Da ist zum Beispiel Salat Letnij - der Sommersalat, den die Autorin als Beilage zu fast jedem Gericht empfiehlt und in den Eisbergsalat, Tomaten, Gurken, Hirtenkäse, Lauchzwiebeln und dazu Salz, Öl und Dill kommen. Im Kapitel Hauptgerichte finden sich Speisen wie das Dampfgericht Manti (gefüllte Teigtaschen), Perez Farschirowanij (gefüllte Paprika) oder Pelmeni Sibirske (Sibirische Teigtaschen). Bei den Suppen darf die Weißkohlsuppe Borsch natürlich nicht fehlen. Aber es gibt auch noch Sup s Kolbasoj (Wurstsuppe), Gorschok Po Krestjanski (Bauerntopf) und Okroschka, die kalte Sommersuppe. Und zum guten Schluss dürfen auch die Blinis nicht fehlen, von denen Marina Zimmermann gleich mehrere Variationen auftischt.

Ursprünglich sollten es ja nur 27 Rezepte werden. Aber dann brachte Marina Zimmermann noch das Festtagsmenü und eine Sommersuppe in ihrem Buch unter, daher das „+“ im Titel. Die ehemalige Kinderbuchautorin hat sich bei ihrer Arbeit von russischen Volksrezepten inspirieren lassen und ihnen ihre ganz persönliche Note verliehen. „In erster Linie für Deutsche“ habe sie das Buch geschrieben. „Muslime können die Rezepte kochen, alle können sie kochen. Ich will, dass alle gesund sind.“ Bei den Zutaten taucht deshalb auch nie eine bestimmte Sorte, sondern einfach „Fleisch“ auf.

Sämtliche Rezepte sind für fünf Personen und mehr ausgelegt. „Dann ist es ganz günstig“, sagt Marina Zimmermann. Einige Süßspeisen, aber auch Suppen, seien (im Kühlschrank) über mehrere Tage haltbar. Das Prinzip der couragierten Hobby-Köchin: „Weg mit Fast Food und her mit gesundem Essen!“