Gelsenkirchen. .

Maik I. und Alexandra I. sind die närrischen Regenten in Gelsenkirchen. Im Interview wird schnell klar. Das wird eine flotte Session mit dem tanzerprobten Paar.

Der 32-jährige Prinz musste bei der Proklamation am 3. Dezember im Maritim auf die damals erkrankte Prinzessin an seiner Seite verzichten. Die 20-Jährige hat sich wieder erholt. Und dass die Beiden vor allem auch auf dem Parkett für eine flotte Session sorgen werden, davon hatte Maik I. den Jecken schon eine Kostprobe bei der närrischen Inthronisierung geliefert. Die WAZ sprach mit dem Paar.

Maik, Sie scheinen auf dem Parkett Zuhause zu sein. Was bringt einen Tänzer dazu, sich mit dem höchsten Narrengewand zu schmücken.

Maik I.: Schon mit fünf Jahren haben mich der Glitzer und die Uniformen im Karneval fasziniert. Die Welt wollte ich kennenlernen. So fing ich in der Minigarde an, war Mitglied in der Juniorengarde, bis ich als Paartänzer in der Seniorengarde aktiv war.

Und die Prinzessin, schwärmte die auch schon als Kind für die bunte Karnevalswelt?

Alexandra I.: Ich fand die Sachen, die die Mädels trugen, ganz toll. Mein Vater hatte mich mit zum Training genommen. So begann ich, mit sechs Jahren, damals noch bei Astoria, in der Minigarde zu tanzen.

Der heutige Prinz strebte aber offensichtlich eine Karriere auf dem Parkett an, oder?

Maik I.: Das kann man so sagen. Ich wollte mich weiterentwickeln. So machte ich nebenbei eine Ausbildung zum klassischen Tänzer in der Ballettschule von Linda Calda Sie ist Solistin im Ballett von Schindowski am Musiktheater im Revier.

Und wie sah die Karriereplanung der Prinzessin aus?

Alexandra I.: Ich habe mit 15 so eine Art Teeniepause eingelegt und vor drei Jahren bei Piccolo wieder mit dem Garde- und Showtanz begonnen. Aber zum Beruf machen wollte ich Tanzen nicht. Ich bin im 2. Lehrjahr in der Ausbildung zur Automobilkauffrau.

Hat die Ausbildung zum klassischen Tänzer auch zu Erfolgen geführt?

Maik I.: Ja. Ich tanze für TSG Blau-Weiß, habe an Landesmeisterschaften teilgenommen, Pokale gewonnen und hoffe, von der Klasse A-Latein demnächst in die höchste, die S-Klasse, aufzusteigen. Im karnevalistischen Tanz haben wir mit Piccolo viele 1. Plätze belegt, sind mehrfach Verbandsmeister im Ruhrkarneval geworden. Tanz ist mein Leben.

Das bedeutet, die Leidenschaft ist auch zur Profession geworden?

Maik I.: Ja. ich habe mich weiter an der Folkwang-Hochschule zum Musicaldarsteller ausbilden lassen und parallel dazu Gesangsunterricht bei der MIR-Solistin Richetta Manager genommen.

Und haben Sie das Rampenlicht auf der Bühne schon genießen können.

Ich habe in Jesus Christ, La cage aux folles, Anatevka oder Evita schon auf der Bühne gestanden. Aktuell wirke ich in der Csardasfürstin im Essener Aalto-Theater mit. Ich möchte mich weiter aufs Opern- und Operettenfach konzentrieren.

Die Session ist besonders lang. Gibt’s da keine Probleme mit dem Arbeitgeber?

Maik I.: Ich kann beides gut miteinander kombinieren, hier die närrische, dort die professionelle Bühne.

Und wie löst die Prinzessin das Problem?

Alexandra I.: Mein Chef hat als Ehrensenator bei den Bismarcker Funken zwar viel Verständnis für den Karneval, aber Urlaub nehmen muss ich natürlich.

Wie kamen denn Prinz und Prinzessin zusammen?

Maik I.: Es war immer mein Traum, Prinz zu werden. Da der gemeinsame Tanz uns verbindet, war die Partnersuche einfach.

Alexandra I.: Der Verein hat mich gefragt. Es hat alles gepasst. Das muss schließlich vorher geklärt werden. Ein Prinz fragt nie. Sollte es mal nicht klappen, wäre es peinlich, denn dem Prinzen darf man nicht absagen.

Wie viele Veranstaltungen liegen noch vor Ihnen?

Alexandra I.: Ich glaube, wir müssen noch 136 Mal auf die Bühne. Ich freue mich auf den ersten gemeinsamen Auftritt mit Maik und den Gesang im Duett mit ihm.