Gelsenkirchen.

Noch zwei Wochen bis Weihnachten. Immer mehr Menschen halten Ausschau nach dem optimalen Weihnachtsbaum. Wer jetzt zu schlägt hat Glück - noch ist die Auswahl groß.

Udo Scharlau (62) ist im Geschäft mit den Weihnachtsbäumen ein alter Hase. Er kennt sich aus mit Edeltannen, Nordmanntannen und serbischen Fichten. Er, den seine Kunden nur als „Udo“ kennen, kümmert sich seit 45 Jahren darum, die Gelsenkirchener in der Vorweihnachtszeit mit Tannenbäumen zu versorgen.

Was in diesem Jahr der Trend ist? Wer könnte es besser wissen als „Udo“. Schon vor circa zwei Wochen hat er mit dem Verkauf der ersten Tannen in der Luitpoldstraße 34 in Schalke begonnen. „Vor allem Firmen, Institutionen und Menschen, die den Baum draußen aufstellen wollen, kaufen schon früh ihren Baum“, sagt Scharlau. Rund 1000 Tannen stapeln sich momentan im Hinterhof. Die meisten kommen aus dem Hochsauerland. Lange werden sie jedoch nicht auf dem Hof bleiben. „Ab Montag wird es hier rund gehen und Dienstag bekommen wir ja schon die nächste Ladung“, sagt Scharlau. „Zwei Wochen vor Weihnachten kommen die meisten Kunden - da ist die Auswahl noch am größten“, sagt auch ein Baumfachmann aus Bulmke.

Am Samstag trudelten die Kunden jedoch nur vereinzelt ein – vor allem während der Mittagszeit. Und dann war da auch noch der Regen. Ausreden? Nein, Erfahrung. „Wer will sich schon einen matschigen Baum ins Auto laden“, sagt Scharlau.

Dennoch: ein paar Weihnachtsbaumsuchende waren unterwegs. So auch das Ehepaar Sabine und Hans-Dieter Frey. „Aussuchen macht meine Frau“, sagt Hans-Dieter Frey, während die Gattin fachmännischen den dritten Baum von Udo Scharlau beäugt.

Man will ja auch das Richtige finden. Die Freys suchen einen Baum für Wohnzimmer. Auch wenn sie gerne die große Auswahl nutzen und lange etwas von ihm haben wollen – geschmückt wird er erst einen Tag vor Heiligabend. „Ich will einen Baum, der größer ist als wir und dicke Äste hat, damit ich wir echte Kerzen benutzen kann“, sagt Sabine Frey. Nach einiger Auswahlzeit hat sie dann „ihren“ Baum gefunden. Schnell wird er verpackt – 28 Euro gehen dafür über den Tisch. Ein Preis, der durchaus im Rahmen liegt. „Bei mir schwankt es zwischen 25 und 50 Euro. Der genaue Betrag hängt immer von der Größe des Baumes und der Situation des Käufers ab“, sagt Scharlau, der sich gerne auf Verhandlungen einlässt.

In Bulmke hat Klaus Janhofer sein Glück mit einer Nordmanntanne gemacht. „Die hat unten dicke Äste, da kriegt man eine große Lichterkette dran. Außerdem ist er weder schief, noch nadelt er“, sagt der Familienvater. Und genug Platz für die Geschenke ist unter dem Baum auch. Er kaufe immer zwei Wochen vor Heiligabend den Weihnachtsbaum – denn auch er hat gerne eine große Auswahl. „Alles andere ist doch auch viel zu stressig“, sagt Janhofer.

Stimmt. Mit vorweihnachtlicher Besinnlichkeit hätte das dann nicht mehr viel zu tun.