Gelsenkirchen.
Das „Bündnis gegen Armut und soziale Ausgrenzung“ veranstaltete elf Monate lang Aktionen an UN-Welttagen. Am Freitag wurde der Abschluss des erfolgreichen Projektes gefeiert.
Ein Jahr lang auf Unsichtbares aufmerksam machen. Ein Jahr lang Öffentlichkeit für diejenigen schaffen, die keiner bemerkt.
Diesen noblen Gedanken verwirklichte das „Bündnis gegen Armut und Soziale Ausgrenzung“ (BASA) in den vergangenen elf Monaten. Am Freitag blickten die Beteiligten nun mit einer Abschlussveranstaltungen auf die erfolgreichen Aktionen zurück.
Im Rahmen des Europäischen Jahrs zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung fanden von Februar bis Dezember verschiedene Aktionen statt, die aufmerksam machen sollten auf die Situation vor der eigenen Tür.
„Ziel war es, Personengruppen in den Vordergrund zu rücken, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen sind“, sagte Jutta Wollstaedt von der Steuerungsstelle Kommunale Beschäftigungsförderung. Gemeinsam mit dem Verein Ruhr/init ist es der Stadt gelungen ein aufwendiges und erfolgreiches Konzept zu verwirklichen. Davon war auch EU-Abgeordnete Jutta Haug überzeugt. „Gelsenkirchen hat mit Abstand das beeindruckendste und größte Projekt in NRW veranstaltet“, lobte Haug am Freitag.
Um die Menschen vor Ort direkt auf das alltägliche Problem von Arbeit und sozialer Ausgrenzung aufmerksam zu machen, suchte der Verein zunächst Kooperationspartner. „Egal, wen ich angesprochen habe, sämtliche Einrichtungen haben sofort zugesagt“, sagte Projektleiterin Alexandra Kalettka.
Dazu zählten zum Beispiel Referate der Stadt, Wohlfahrtsverbände und die Tafel.
Gemeinsam gelang es dann an UN-Welttagen wie dem „Tag der Muttersprache“ durch einzelne Aktionen, den Blick auf wenig populäre Themen zu richten - mit Erfolg. „Die Resonanz war sehr gut, die Aktionen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, sagte Wollstaedt.
„Es war wichtig, dass das Thema nicht durch Vorträge vermittelt wurde, sondern durch praktische Einbeziehung der Menschen - vor allem von Jugendlichen“, sagte Bürgermeister Klaus Hermandung.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Aktion zum „Tag der Toleranz“, bei der Schüler ausprobieren konnten, wie man sich im Rollstuhl fortbewegt. „Im Unterricht wurde das dann noch mal thematisiert - die Reaktionen zeigten, dass die Aktion wirklich was im Bewusstsein der Jugendlichen bewegt hat“, sagte Kalettka.
Die Veranstalter sind sehr zufrieden mit dem Jahr und auch die Kooperationspartnern wollen das entstandene Netzwerk aufrecht erhalten.