Gelsenkirchen. .

Jedes Jahr Anfang Dezember, so scheint es, bricht in der Kaue die Hoëcker-Zeit an. Am Freitag, 17. Dezember, gastiert der Komiker zum dritten Mal an der Wilhelminenstraße in Schalke. Sein Programm „WikiHoëcker“ zeigt er dort zum zweiten Mal. WAZ-Mitarbeiter Tobias Mühlenschulte telefonierte mit dem 40-Jährigen.

Ihr letzter Auftritt in der Kaue ist genau ein Jahr her. Was haben Sie damals aus Gelsenkirchen mitgenommen?

Bernhard Hoëcker: Neben den üblichen Sachen wie Handtücher, Seife etc.? (lacht) Im Ernst: Es war total schön und nett. Ich kann mich aber besser an das Jahr davor erinnern. Da habe ich mich mit jemandem aus dem Publikum über dessen Playmobilschiff-Sammlung unterhalten. Oder war das doch 2009? 2008 jedenfalls ist kurz nach mir Ingolf Lück mit seinem Programm „Caveman“ in der Kaue aufgetreten. Und weil ich weiß, dass er so gerne Tee trinkt, habe ich einen Teebeutel für ihn unterschrieben.

Haben Sie jetzt an Ihrem Programm irgendetwas verändert?

Eine Nummer ist raus, eine andere verschoben. Ein Gag war zwischenzeitlich sogar verschwunden. Bis mich dann ein Techniker gefragt hat, warum der Gag rausgeflogen ist. Dabei war das gar nicht so geplant. Jedenfalls ist der Gag jetzt wieder aufgetaucht. Aber das Programm ist generell nie gleich, weil den größten Teil die Unterhaltung mit dem Publikum ausmacht.

Welcher ist der letzte Eintrag im WikiHoëcker?

Der ist perfekt auf mich zugelogen, da ist kaum noch etwas zu verändern. Jemand hat mal geschrieben, dass ich Sprachprobleme bei einem Auftritt in Ravensburg hatte, aber das steht mittlerweile auch nicht mehr drin...

Ich dachte eher an Ihr ganz persönliches Wikipedia, nicht an das Online-Mitmach-Lexikon...

Ach, so. Das letzte, was mich fasziniert hat, war die Frage, wer die SS-Uniformen entworfen hat. Und jetzt halten Sie sich fest: Hugo Boss.

Nehmen Sie das in Ihr Programm auf?

Das weiß ich nicht. Höchstens vielleicht, wenn Anzüge zur Sprache kommen. Die Tatsache an sich ist ja alles andere als lustig.

Wie viele Ihrer Fans wissen, was die zwei Punkte in ihrem Nachnamen zu bedeuten haben?

Mein Tipp wäre 60 Prozent. Das Trema ist ein Lautzeichen und soll die richtige Aussprache erleichtern: „o - e“. Diese „Künstlerpunkte“ hat mein Vater schon benutzt. Mittlerweile wissen die Leute aber, wie mein Name ausgesprochen wird. Bei der ersten Switch-Staffel war das noch ein Problem.

Man sieht Sie häufig mit einem geöffneten blauen Hemd über einem roten T-Shirt, auch auf Ihrer Homepage. Mal ehrlich, wie viele Exemplare dieses Outfits haben Sie im Kleiderschrank?

In der Zwischenzeit weniger, nur noch ein Rest-Outfit. Das blaue Hemd und das rote T-Shirt waren sieben Jahre lang mein Bühnen-Outfit. Inzwischen habe ich auf ein karminrotes Karo-Hemd gewechselt - davon habe ich acht Stück. Das rote T-Shirt ist geblieben. Davon habe ich unendlich viele.

Werden Sie sich in Gelsenkirchen umsehen, wenn Sie hier sind?

Ich fürchte nicht. Wenn ich auf Tour bin und es einrichten kann, fahre ich nach meinen Auftritten nach Hause nach Köln.

Möchten Sie unseren Lesern noch etwas sagen?

Ja: Wer sich etwas fürs nächste Jahr vornimmt, hat es schon wieder verschoben.