Gelsenkirchen. .

Der Neubau für die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt an der Gelsenkirchener Uechtingstraße hat begonnen. Die Betreibergesellschaft investiert 3 Millionen Euro, will im August eröffnen. Wie das bisherige Gelände genutzt wird, ist noch offen.

Zu so einem kalten ersten Spatenstich ist Oberbürgermeister Frank Baranowski in seiner bisherigen Laufbahn nach eigenem Bekunden noch nie gebeten worden. Wobei „Stich“ der Sache nicht so ganz gerecht wurde. Die drei Herren kratzten Dienstag mit ihren Spaten im Schnee und auf dem knallhart gefrorenen Boden, beobachtet von einer knappen Hundertschaft in Blaumännern und grauem Schweißer-Dress.

Egal. Es ging um den Symbolwert. Das Signal „hier tut sich was“ ist an der Uechtingstraße 70 ohnehin überdeutlich. Fundamente und Moniereisen ragen aus dem Schnee, ein Kran überragt die Baustelle, ein mächtiges Schild weist auf das Projekt hin: Die GSI, die Gesellschaft für Schweißtechnik international, baut ein neues, modernes Schulungs- und Ausbildungszentrum in Schalke auf – mit höchst energieeffizienter Werkstatt, mit Lehr-, Sozial- und Verwaltungsräumen. Ersetzen werden sie die Hallen der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) der Bildungszentren Rhein-Ruhr.

Die Eröffnung ist für August 2011 geplant

„Wir wollen im August 2011 Eröffnung feiern“, kündigt GSI-Geschäftsführer Steffen Keitel an. Zwölf Lehr- und Versuchsanstalten hat die Gesellschaft unter ihrem Dach vereint. In die in Gelsenkirchen investiert sie rund 3 Mio Euro. „Die baulichen Verhältnisse entsprachen eigentlich nicht mehr dem Maßstab an Wirtschaftlichkeit, den wir anlegen.“ Die bisherigen Hallen sind zu groß, die Heizungskosten hoch. 5000 m² ist der alte Trakt groß, 3500 m² nutzt das Bildungszentrum, der Rest ist untervermietet.

Der neue Standort neben dem bisherigen hat nur noch 2800 m² Werkstattfläche, so Heinz Klein, der Abteilungsleiter Ausbildung. Aus dem Bestand wird allein der Maschinenpark übernommen. Die bisherigen Schweißkabinen werden ersetzt, die Be- und Entlüftung in neuester Technik installiert. Allein für diesen Posten rechnet Klein mit 500.000 Euro.

Im nächsten Bauabschnitt werden die alten Hallen abgerissen

"Wir hatten auch sehr schwierige Jahre als SLV wo wir über Investitionen nicht so recht reden konnten, aber der Gedanke an den Neubau ist erhalten geblieben", sagt Keitel. "Heute sind wir in der Lage, den Bau unabhängig von Förderungen zu realisieren. Wir sind im Herzen des Ruhrgebiets und gehören hier auch hin. Wir sind froh, dass wir diesen wichtigen Schritt tun können."

Gerade „in dieser Region und in dieser Stadt wissen wir: Ausbildung, Qualifikation und ständige Weiterbildung sind die beste Maßnahme gegen Arbeitslosigkeit. Dazu gehören auch gute Rahmenbedingungen“ – und die sieht der OB in Schalke verwirklicht. Ein weiterer Pluspunkt aus seiner Sicht: In Schalke wird ein langer Leerstand beendet.

Das neue Grundstück hat die GSI gekauft, das bisherige hat sie in Erbpacht. Die alten Hallen werden im nächsten Bauabschnitt abgerissen. Die Pläne für eine Nachnutzung sind allerdings noch nicht spruchreif.