Gelsenkirchen. .
300 Sängerinnen und Sänger machten in der Altstadtkirche bei „sing Halleluja!“ mit und interpretierten Oratorien-Highlights von Bach & Co.
Da kam sogar bei so einem „alten Hasen“ im Chorwesen wie Alois Geldermann ein „Gänsehautgefühl“ auf: Etwa 300 Sängerinnen und Sänger aus insgesamt mehr als zehn Chören kamen am Samstagabend in der Evangelischen Altstadtkirche zusammen, um unter dem Motto „sing Halleluja!“ zum Ende des Kulturhauptstadtjahres Highlights aus Oratorien von Bach, Mozart, Brahms und anderen Komponisten zu singen. Angeleitet wurden sie von Chor-Dirigenten aus Gelsenkirchen, instrumental begleitet von der Westfälischen Kammerphilharmonie Gütersloh.
Selten habe er bei einem Konzert so eine Stimmung erlebt, sagt Geldermann, der seit 50 Jahren in mehreren Chören singt. Viele Stücke habe er „noch nie so schön gesungen gehört“. Auch Kirchenmusikdirektor Andreas Fröhling, dem die Gesamtleitung oblag und der die Orgel spielte, habe die Programmzusammenstellung Spaß gemacht: „Da hat ja eine inhaltliche Idee dahinter gesteckt. Beim Ablauf haben wir uns am Kirchenjahr orientiert.“
Und so spielt Organist Andreas Fröhling zu Beginn aus dem adventlichen Abschnitt im Kirchenkalender „Nun komm, der Heiden Heiland“ aus den Leipziger Chorälen von Johann Sebastian Bach. Festlich wurde es auch anschließend in der Passage „Zur Weihnachtszeit“. Wieder war die Wahl auf Bach gefallen. „Jauchzet, frohlocket“, kam es vierstimmig aus den Sopran-, Alt-, Tenor- und Bass-Kehlen, die die Altstadtkirche mit ihrer Holz- und Backstein-Optik in eine festliche und andächtige Atmosphäre tauchten. Weihnachten lag förmlich in der Luft.
In den ersten Reihen der Altstadtkirche saßen die etwa 100 Männer und Frauen der drei Stammchöre, die auch gemeinsam für „sing Halleluja!“ geprobt hatten: städtischer Musikverein, Kantorei Nicolai-Kirche Ückendorf, Kantorei Gelsenkirchen (Altstadtgemeinde). Den Mega-Chor komplett machten die rund 200 Mitglieder aus anderen Gelsenkirchener Chören.
„Der Netzwerkgedanke ist auch für Gelsenkirchen als Stadt wichtig“, sagt Andreas Fröhling. Man wolle das „Singen und Musizieren nach vorne bringen. „Eine rundum tolle Sache“, findet auch Alois Geldermann und plädiert für eine jährliche Wiederholung der Veranstaltung. Das sei allerdings eine „Frage der Finanzierung“. Der Eintritt in Höhe von 5 Euro hat nur einen Teil der Unkosten von „sing Halleluja!“ gedeckt.