„Komm zur Ruhr“, schmetterte Herbert Grönemeyer im Januar auf der Essener Zeche Zollverein zum Start ins Kulturhauptstadtjahr 2010. „Komm zur Emscher“ heißt es nun zum spektakulären Finale des kulturellen Mammut-Projekts.
Das wird am 18. Dezember im Gelsenkirchener Nordsternpark über die Bühne gehen und unter anderem das Emscherufer zum Glühen bringen.
Ein Abschluss als gigantisches Spektakel mit garantiertem Gänsehautfaktor, mit heiteren, aber auch nachdenklichen Momenten.
Der Nordsternplatz am Fuße des ehemaligen Förderturms ist Hauptaustragungsstätte der zentralen Abschlussparty. Ein buntes Rahmenprogramm serviert zudem die Emschergenossenschaft rund ums Amphitheater. Für das Finale unterm Förderturm brauchen Besucher eine Eintrittskarte (1000 stehen noch für fünf Euro zur Verfügung), das Rahmenprogramm ist frei. Das gilt auch für die zeitgleichen Finalfeste an den Standorten Duisburg, Dortmund und Essen.
Aber nur Nordstern hat einen starken Helden, der in luftiger Höhe über allem wacht: Herkules, die mächtige, 18 Meter hohe Skulptur von Kunst-Titan Markus Lüpertz, wird am 17. Dezember enthüllt und zum Kulturhauptstadt-Abschluss einer der Publikumsmagneten und echten Hingucker werden.
Zu seinen Füßen spult sich dann ab 17.15 Uhr das offizielle Finale ab. Regisseur Gil Mehmert inszeniert unter freiem Himmel eine multimediale Reise durch Raum und Zeit. Fassade, Dach und Fördertürme der ehemaligen Zechengebäude bilden die Bühne für die poetische Show. Mit Hilfe von Leinwänden, Lichttechnik und Live-Musik verwandelt sich die ehemaligen Zeche in ein stattliches Fantasieschiff. An Bord: eine Mannschaft aus Musikern und Akrobaten, die das Publikum mitnimmt auf eine erinnerungsträchtige Reise durch das Jahr 2010. Wie ein Bilderbogen ziehen Bewerbung, Eröffnung und Highlights wie Schachtzeichen, Still-Leben und Sing! an den Menschen vorbei.
Eine Fahrt voller Bilder und Impressionen, begleitet von Jazzsänger Theo Bleckmann. Auch Szenen aus den Feiern in den drei weiteren Städten werden live übertragen. Unter die Besucher wird sich u.a. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) mischen.
Schon ab 15 Uhr werden Nordsternpark und Emscher unter dem Motto „Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel“ in Szene gesetzt. Als Erinnerung an die Schachtzeichen steigen noch einmal die gelben Ballone in die Luft, Lichtinszenierungen wollen die Menschen in Staunen versetzen, ein Weihnachtswunschbaum lädt dazu ein, Wünsche für das Emschertal zu formulieren. Wem zu kalt wird, der kann sich entweder am Lagerfeuer am Amphitheater aufwärmen oder in der Lounge im Pumpwerk chilliger Saxophonmusik lauschen.
Botschafter aus den 53 2010-Städten werden noch einmal an den Still-Leben-Tischen Platz nehmen. Für gute Stimmung sorgt die Starlight Express-Band aus Bochum auf der Amphitheater-Bühne (18.25-20.15 Uhr). Und Public Viewing gibt es hier für alle, wenn von 17.15 bis 18.20 Uhr die offizielle Finalshow steigt.
Nach dem Wunsch von Ruhr.2010-Geschäftsführer Fritz Pleitgen soll der Abschluss kein Abklatsch der Eröffnung werden. Eines aber wird ähnlich sein wie im Januar: die Eiseskälte. Pleitgen erwartet ein Klima „zwischen Atlantik-Hoch und Russland-Tief“: „Macht nichts, wir haben noch die Klamotten von der Eröffnung.“