Kaum ein Politiker steht so sehr für Ausgleich wie Klaus Hermandung: Der CDU-Bürgermeister feiert am Sonntag seinen 60. Geburtstag.

Bürgermeister, Familienrichter, Kirchenmann: In diesem Dreiklang hat der gebürtige Hesse seine Persönlichkeit gefunden. „Seine besonnene Art hat ihm von Anfang an über Parteigrenzen hinweg Anerkennung verschafft“, meint denn auch der CDU-Fraktionschef Werner Wöll.

„Vieles hat wohl mit meinem Beruf zu tun. Der hat etwas Ausgleichendes und will unterschiedliche Interessen befrieden“, meint Hermandung nach einigem Zögern – man spricht halt nicht gerne über sich selbst, Hermandung schon gar nicht.

1980 war er mit seiner Frau in die Stadt seiner Schwiegereltern gezogen. Nach dem Jura-Studium und dem Beginn der Richterlaufbahn am Landgericht Essen war er 1980 zum Amtsgericht nach Gelsenkirchen gewechselt.

Seit sechs Jahren ist Klaus Hermandung Bürgermeister. „Für die CDU Gelsenkirchen ist er ein ganz besonderes Aushängeschild“, erklärt Parteichef Guido Tann. Dieses repräsentative Amt, es passe wohl zum ihm, sagt Hermandung, der als „Spätberufener“ erst 1999 zur CDU kam und seither vor allem Akzente in der Kultur- und Bildungspolitik setzt. Als „Wadenbeißer“ war er nicht zu haben.

Sein öffentliches Engagement begann freilich schon lange vor seinem politischen Wirken in der CDU: Er war Vorsitzender in Schulpflegschaften und Vorsitzender des Pfarrgemeinderates der Propstei St. Augustinus. Seit 2007 ist er Vorsitzender des Katholikenrates. „Die Kirche ist schon wichtiger Lebensinhalt für mich und wohl auch Motor dafür, sich für andere und die Gesellschaft einzusetzen.“

Am Sonntag feiert der dreifache Vater – alle drei Kinder leben wie er in der Feldmark privat mit der Familie, am Montag lädt die Stadt zu einem Empfang.