Gelsenkirchen.

Was für Fußballer die Fußballschuhe, was für Köche der Kochlöffel, das ist für Briefmarkensammler die Pinzette. Das feine Werkzeug war nicht wegzudenken am Sonntag in der Glashalle von Schloß Horst.

Dort hatten die Briefmarkentauschgemeinschaft Horst Emscher und die Gelsenkirchener Briefmarkenfreunde zum ersten Mal eine gemeinsame Briefmarkenschau und einen überregionalen Großtauschtag veranstaltet.

Der Höhepunkt an diesem Tag ist jedoch die erstmalige Ausgabe der Briefmarke mit Schloß Horst als Motiv, da sind sich Norbert Quick, Vorsitzender der Briefmarkentauschgemeinschaft, und Peter Lanzendorf, stellvertretender Vorsitzender der Briefmarkenfreunde, einig. Der Nennwert der neuen Marke, die die Philatelisten von der Deutschen Post in einer 1000er-Auflage haben drucken lassen, beträgt 55 Cent. „Die Nachfrage ist sehr groß“, sagt Quick. 650 Vorbestellungen habe es gegeben, unter Umständen sei eine Nachauflage geplant. 90,7 Cent pro Stück haben sie für die Schloß-Horst-Marken bezahlt. „Wir verkaufen sie für einen Euro. Das macht einen Gewinn von 9,7 Cent pro Marke“, sagt Peter Lanzendorf.

Nicht nur Gebäude halten als Motiv für die kleinen Papier-Rechtecke her. Kaum ein Thema, dass es nicht auf eine Briefmarke schaffen würde. In den etwa 40 Schautafeln sind Postwertzeichen mit Eisbär-Motiven, welche aus dem Vatikan und Exemplare aus dem Memelgebiet ausgestellt. Auch alte Postkarten aus der Horstmark sind dabei. „Das ist nicht nur ein Hobby“, sagt Quick. „Für mich persönlich ist das eine geschichtliche Bereicherung. Man kann vieles mitnehmen.“

Der Meinung ist auch Matthias Leisner (27) von den Jungen Briefmarkenfreunden Gelsenkirchen. Er nutzt den Tag in Schloß Horst, um mit Sebastian Staschik (17) eine Schautafel mit Handball-Marken für die nächste Ausstellung zu planen. Auch Sebastian schwört auf den Bildungseffekt: „Man lernt viel über Länder und Geschichte. Für eine Prüfung in Geschichte habe ich mal den ganzen Abend davor einen Briefmarkenkatalog angeguckt. So habe ich eine bessere Note bekommen, da bin ich mir ganz sicher.“