Gelsenkirchen. .

Das Schalker Gymnasium hatte für Samstagvormittag zu einem Tag der Offenen Tür eingeladen. Im Vordergrund standen dabei der angestrebte Wechsel der Schule von G8 zurück zu G9 und das MINT-Konzept. Die meisten Eltern, die an die Liboriusstraße in Schalke kamen und deren Kinder im nächsten Jahr zu weiterführende Schulen wechseln, gaben G9 - das traditionelle Abitur bis zur Stufe 13 - als ein entscheidendes Kriterium bei der Schulwahl an.

Aus gutem Grund, wie Schulleiterin Angelika Philipp weiß: „G9 bietet mehr Übungsphasen für die Kinder. Sie haben mehr Zeit und sind nicht einem so hohen Druck ausgesetzt. Viele Eltern wollen für ihre Kinder mehr Freizeit haben.“ Angelika Philipp plädiert außerdem für die Allgemeine Hochschulreife in neun Jahren, weil so die Bildungsbeteiligungsquote fürs Gymnasium erhöht werden könne. Andere Städte seien da weiter. Die Bildungsbeteiligungsquote gibt an, wie sich Schüler mit Migrationshintergrund auf die verschiedenen Schulformen verteilen.

Vom Foyer des Schalker Gymnasiums starten alle 20 Minuten Führungen durch die Schule. Während Eltern sich von Lehrern informieren lassen, werden ihre Kinder von Oberstufenschülern durchs Gebäude geführt. Bei den Kleinen stehen vor allem die Vorführungen mit den Lego-Robotern hoch im Kurs. Damit beschäftigen sich die Schüler in den Stufen 6 und 7 im Fach Technik, das gemeinsam mit Mathe, Informatik, Naturwissenschaften das MINT-Konzept bildet. „Wir machen MINT natürlich auch mit G9“, sagt die Schulleiterin. Das Schalker Gymnasium sei die einzige Schule, die sich für den versuchsweisen Wechsel beworben hat.

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„G9 spielt schon eine Rolle bei der Wahl. Unsere Tochter macht Leichtathletik und hätte mehr Zeit für ihren Sport“, sagt Maik Trinks aus Ückendorf. „Ein bisschen Freizeit sollen sie noch haben“, pflichtet ihm seine Frau Jutta bei.

Für Andreas Priemel aus Ückendorf hingegen spielt G9 „keine Rolle“ bei der Schulwahl. Weil die meisten Freunde seines Sohns Luca zum Gauß-Gymnasium wechseln würden, tendiere auch er zu dieser Schule. Trotzdem, so der Vater: „Es wäre schön, wenn alle Gymnasien G9 anbieten würden.“