Gelsenkirchen.
Zufrieden bis sehr zufrieden übers Offene Ganztagsangebot zeigten sich die meisten Eltern von Grundschülern in einer städtischen Umfrage. Und auch die Stadt sieht die OGS auf einem guten Weg.
Einen Qualitätsverlust bei der Betreuung in der Offenen Ganztagsschule befürchtete Bildungsdezernent Manfred Beck im Juni 2009 und gab der OGS damals die Gesamtnote „2 bis 3“. Heute, eineinhalb Jahre später, sieht Beck „deutliche Verbesserungen“ und kommt in der Bewertung auf eine glatte 2. Bestätigt sieht er sich auch durch die Ergebnisse der aktuellen Elternumfrage.
Zum insgesamt dritten Mal stellte die Verwaltung das Ganztagsangebot bei den Eltern auf den Prüfstand. Nach vereinzelter Kritik aus der Politik an der geringen Rücklaufquote hatte die Stadt das Verfahren umgestellt und den Eltern erstmals die Fragebogen per Post zukommen lassen - inklusive eines Freiumschlags für die Rücksendung. Ergebnis: 960 Eltern der insgesamt 2342 OGS-Kinder beantworteten die Fragen (41 Prozent). 2009 beteiligten sich nur 25 Prozent der Eltern. Außerdem wurde die Palette der Antwortmöglichkeiten erweitert.
Fazit: Der überwiegende Teil der Elternschaft war mit den meisten Angeboten zufrieden. Die größte Zustimmung erzielte die OGS in den Rubriken „Einbindung in die Gruppe“ (94 % waren sehr zufrieden oder zufrieden), dem Verhältnis zwischen Kind und Personal (91 %) und der Raumausstattung (89 %). Die niedrigsten Zustimmungswerte gab es bei der Mittagsverpflegung (76 %), Gestaltung des Außengeländes (73 %), Elternangeboten (67 %) und der Zusammenarbeit zwischen der OGS und anderen Einrichtungen (61 %).
Nicht ganz so positiv fiel die Elternbeurteilung der Lern- und Hausaufgabenzeit in den Grundschulen aus (siehe Kasten). Unterm Strich gehen aber 87 % der Kinder gerne zur OGS, so ergab die Auswertung der Antworten. Die anderen 13 % nannten für ihre negative Rückmeldung folgende Gründe: „wenig schmackhaftes Mittagessen“, „Probleme mit dem Personal“, „Langeweile/fehlende Angebote“, „ein zu langer Tag/unflexible Abholzeiten“ und „fehlende Rückzugsmöglichkeiten“.
Zurück zur Bewertung des Bildungsdezernenten: Die 2009 von ihm beklagte Unterfinanzierung der OGS gebe es noch immer, sagt Beck. Aber: Die rot-grüne Landesregierung habe signalisiert, dass die „längst überfällige Erhöhung“ der Mittel im Februar erfolgen soll. Wenn auch die bisherigen städtischen Zuschüsse erhalten blieben, könne man sukzessive die gewünschte noch engere Verzahnung zwischen Schule und freien Trägern sowie individuellere Förderungen von Schülern anstreben. Das 2011 in Horst startende Modellprojekt GELL „gibt hier die Richtung vor“.