Vorsichtiger Optimismus – so lässt sich die Stimmungslage von Mietern, Politik und Stadt nach der Diskussion über die Zoosiedlung im Planungsausschuss auf den Punkt bringen.

Wie berichtet, will der neue Eigentümer Häusser-Bau die Siedlung privatisieren. „Die Knackpunkte kommen erst noch“, sagt Ausschussvorsitzender Klaus Haertel (SPD) zur WAZ. Zum Beispiel: das Thema Denkmalschutz.

In einem Bürgerantrag hatten mehrere Anwohner die Eintragung der zwischen 1915 bis 1921 erbauten und „historisch einmaligen“ Siedlung in die Denkmalliste gefordert. Der Ausschuss lehnte den Antrag aus formalen Gründen ab, weil die gesetzlichen Voraussetzungen für diesen Schritt bereits 1986 nach Modernisierungsmaßnahmen nicht mehr vorgelegen hatten.

Georg Dombrowski, fachkundiger Sprecher der Anwohner, eröffnete in der Ausschusssitzung allerdings eine neue Option: Die Stadt könne die Zoo-Siedlung als so genannten Denkmalbereich eintragen, was ebenfalls zum Schutz des Siedlungsbildes führen würde. Das Amt für Denkmalpflege habe keine Einwände. „Das wäre ein guter Kompromiss“, so Irene Mihalic (Grüne) zur WAZ.

Weil die Verwaltung bisher eine Überarbeitung der Gestaltungssatzung favorisiert und auch für ausreichend gehalten hat, sollen in der Ausschusssitzung im Februar Vor- und Nachteile beider Alternativen gegenübergestellt werden. Die Stadt soll eine entsprechende Liste erstellen.

Der Schutz der Siedlung und der Mieterinteressen stehe bei der Abwägung im Vordergrund, betont Haertel. Und das gelte auch für weitere „Knackpunkte“ wie u.a. der Bau von Garagen sowie den Umgang mit Mietergärten und Angerflächen. Weiteren Diskussionsstoff bietet der von Häusser-Bau vorgelegte Entwurf eines „Gestaltungshandbuchs“. Auch der von der Stadt erstellte Entwurf für eine „Vereinbarung über die zukünftige Entwicklung“ der Siedlung liegt vor und soll im Dialog aller Beteiligten beraten werden.

Die Mieterinitiative ist zufrieden mit dem aktuellen Stand. „Politik und Verwaltung stehen hinter uns“, sagt Sprecherin Barbara Böhle, die mit zahlreichen Anwohnern an der Ausschusssitzung teilnahm. In einer Versammlung sollen nun alle Bewohner der Siedlung möglichst zeitnah informiert werden.