Für einen mittleren sechsstelligen Betrag verlegt der regionale IT-Systemdienstleister Gelsen-Net derzeit moderne Glasfasertechnik im Hafen, um die Attraktivität des Standortes zu erhöhen.

Auch Hightech und der Anschluss an die rasend schnelle Datenautobahn verlangt zunächst eins: klassische, solide Grundlagenarbeit, Handwerk und Aushub. Im Hafen graben sich Bautrupps derzeit durch den Untergrund und bereiten das Terrain für Versorgungsleitungen und moderne Glasfasertechnik vor. Wo Rohrsysteme den Weg durch den Boden versperren, werden die Kabel erstmalig auch auf den vorhandenen Hochtrassen verlegt.

Rund 300 Kilometer Breitband-Glasfasernetz hat der regionale IT-Systemdienstleister Gelsen-Net bislang in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck verlegt. Drei weitere kommen aktuell hinzu. Unter dem Dach der stadteigenen Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) hat Gelsennet in Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Gelsen-Log Ende September mit den Arbeiten begonnen. Investiert wird im „mittleren sechsstelligen Bereich“, um Glasfasern bis in die Gebäude der im Hafen ansässigen Unternehmen zu legen.

Oberbürgermeister Frank Baranowski und GEW-Geschäftsführer Ulrich Köllmann schauten sich Dienstag die Tiefbauarbeiten an der Hafenstraße an. „Das ist schon ein Riesenthema für die Unternehmen und ein echter Standort-Vor-oder -Nachteil, beispielsweise für Ingenieurbetriebe, die enorme Datenmengen verschicken müssen“, so der OB. „Die Verfügbarkeit eines superschnellen Internetanschlusses ist für viele Firmen heute genauso wichtig wie eine optimale Verkehrsanbindung über Schiene, Wasser oder Straße“, meint Köllmann. Statt auf der Datenautobahn seien die Unternehmen im Hafen bislang jedoch leider nur auf Datenfeldwegen unterwegs. Für den wichtigen Wirtschaftsstandort mit rund 65 ansässigen Betrieben und etwa 2500 beschäftigten Mitarbeitern war aus Sicht der Stadt und von Gelsen-Net also akuter Handlungsbedarf gegeben.

Mit der so genannten „Fibre to the building“-Technik (FTTB) kann Gelsen-Net künftig Datenübertragungsraten von 2 Mbit/s bis 1 Gbit/s garantieren.Sowohl von der Uferstraße als auch von der Kurt-Schumacher-Straße aus wurde das Gelände datentechnisch neu erschlossen. Im Vorfeld wurden bereits im Umfeld Unternehmen wie der Schlauchhersteller Norres, der Schalker Sportpark oder auch die Spedition Siefert an das Glasfasernetz angeschlossen.