Das „Crime Special: Hellweg meets World - in Asien“ lockte am Samstagabend zahlreiche Krimifreunde aus ganz NRW nach Gelsenkirchen.
Ein Text über eine spektakuläre Krimi-Lesung verdient wohl auch einen spektakulären Anfang. Wie geht das doch im Krimi? Atmosphäre schaffen? Nun gut:
Der Fremde tritt auf die letzte Treppenstufe. Langsam gleiten die Schiebetüren auseinander. Was ihn dahinter erwartet, hat er sich so nicht vorgestellt. Ihm wird heiß. Die Luft ist feucht. Sanfte Dunkelheit umgibt ihn. Es ist, als betrete er eine andere Welt - und vielleicht ist das auch ein bisschen so. Am Himmel kreisen dunkle Gestalten - ob sie von den mörderischen Geheimnissen dieser Räume wissen?
So könnte der Krimi-Einstieg für die „Mord am Hellweg“- Lesung in der Asienhalle der Zoom Erlebniswelt sein.
Das „Crime Special: Hellweg meets World - in Asien“ der Lesereihe lockte am Samstagabend zahlreiche Krimifreunde aus ganz NRW nach Gelsenkirchen. In tropisch-asiatischer Atmosphäre konnten die Besucher den literarischen Krimi-Stories internationaler Autoren lauschen. Dazu zählten Deon Meyer („Dreizehn Stunden“), Sunil Mann („Fangschuss“), Assaf Gavron („Alles Paletti“) oder Giles Blunt („Unschuldslämmer“). „Die Mischung aus bekannten und unbekannten Autoren ist wirklich schön“, sagte Krimikenner und Lektor Reinhard Rohn aus Köln. Auch die besondere Atmosphäre und gute Organisation der Veranstaltung beeindruckte. „Die Atmosphäre mit den Tieren und Pflanzen ist klasse“, sagte Michaela Rohn, „wir haben sogar einen Affen gesehen.“
Die Lesungen selbst fanden parallel in drei Räumen statt - auch wenn die Darbietungen meist wenig mit einer klassischen Lesung zutun hatten.
So bannte Sobo Swobodnik aus Berlin seine Zuhörer im Drachenland mit einer Lese-Performance. Passend zu seinem Krimititel („Kuhdoo“) trug er selbst einen Kuhanzug. Während seiner Lesung wurde er von Musikerin Claudia Fierke begleitet. Diese untermalte das persönliche Drama von Protagonist Paul Plotek. Etwas schräg wirkte nicht nur der Krimi, sondern auch Swobodnik selbst. Vor allem, als er ein Lied über die Liebe zu einem Achselhaar zum Besten gab.
Ganz anders sah es bei Nuri Vittachi im Raykon-Restaurant aus. Der Krimiautor aus Hongkong stellte nicht nur seinen Fälle-lösenden Feng Shui Meister C.F. Wong vor, sondern gab auch eine interaktive Feng-Shui-Einführung.