Gelsenkirchen.

Ab dem 6. Dezember hat die Innenstadt eine „irische Note“. Zum Nikolaustag will die Textilkette Primark nach Filialen in Frankfurt und Bremen seinen dritten deutschen Store – der erste in Deutschland in einer Fußgängerzone – eröffnen.

Seit Wochen schon ist das ehemalige Sinn-Leffers-Haus auf der Bahnhofstraße mit Planen verhangen und kündet der Baulärm von einem üppigen Umbau in dem im Bauhaus-Stil der 20er Jahre errichten Eckgebäude, das seit 2009 mit der Insolvenz von Sinn-Leffers leer stand. Primark lässt sich den Auftritt in Gelsenkirchen wohl Millionen kosten, nicht zuletzt deshalb, weil die irische Modekette gleich auch das Gebäude gekauft hat.

Primark bietet ab Dezember Damen-, Herren und Kindermode auf insgesamt drei Etagen und 5.390 m². Zielgruppe sind Kunden unter 35 Jahren. Vor allem auch unter Jugendliche wird Primark „heiß“ gehandelt. Die Hälfte des Umsatz macht der Textilist mit Damen- bzw. Mädchenmode. Aber auch Dessous, Schuhe, Heimtextilien und Wohnaccessoires soll es geben. „Der Zeitplan für den Umbau ist eng, aber wir werden es schaffen. Wir wollen unbedingt zum Nikolaustag starten“, so Birgit Rügert von der Grayling-Agentur. Nach ihren Worten hat sich Primark gezielt das Ruhrgebiet als weiteren Standort ausgesucht. Und in Gelsenkirchen „passte“ alles: die Frequenz und das entsprechend große Gebäude.

Primark ist seit Mai 2009 in Deutschland vertreten. „Look Good, Pay Less“ lautet das Werbe-Motto des Unternehmens – sieh gut aus, zahle wenig. Mit seinen Eigenmarken, hat sich Primark bereits in Irland, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden, Belgien und Portugal einen Namen gemacht. Aktuell gibt es in Europa insgesamt 206 Filialen.

Breege O´Donoghue, Mitglied im Vorstand für PR und Personal bei Primark, freut sich bereits auf den Eröffnungstag in Gelsenkirchen, zu dem sie selbst in die neue Filiale kommt: „Nach unseren überaus positiven Erfahrungen in Bremen und Frankfurt sind wir sehr gespannt auf die Reaktionen. Wir sind zuversichtlich, dass die Menschen in Gelsenkirchen und dem gesamten Ruhrgebiet – immerhin über drei Millionen – unser Konzept genauso begeistert annehmen wie die Kunden an Weser und Main.“

Im aufwendigen Umbau will die Kette der neuen Filiale ihr unverwechselbares Gesicht mit klaren Linien, viel Glas und Stahl und „aufgeräumter“ Warensortierung geben. Wühltische gelten bei Primark als Tabu. Zu den Besonderheiten gehört, erklärt Rügert, dass es ein dezentrales Kassensystem auf allen Etagen gibt. „Die Kunden sollen nicht an den Kassen warten.“ Typisch auch: Am Eingang gibt es Einkaufskörbe. In der Branche heißt es, dass Primark „als größte Herausforderung für H&M und andere Player im Textilmarkt“ gilt.

Weit über 200 Mitarbeiter, Voll- und Teilzeit, will das Unternehmen in der Gelsenkirchener Filiale beschäftigen. Weltweit beschäftigt Primark 32 000 Mitarbeiter. Der Umsatz in der aktuellen Halbjahresbilanz liegt bei 1,4 Mrd Euro, bei einem Gewinn von 165 Millionen Euro. Die Verkaufsfläche aller 206 Filialen liegt bei 585 000 qm.