Gelsenkirchen.

Werbung mal ganz anders: Mit einem so genannten Flashmob machten die Pfadfinder von Sankt Georg auf dem Neumark auf sich aufmerskam.

Es scheint ein ganz gewöhnlicher Samstagmittag in der Innenstadt zu sein. Der Himmel ist dunkelgrau. Ein paar Regentropfen fallen aufs Pflaster. Die ersten Schalke-Fans machen sich auf den Weg zur Arena. Die übrigen Passanten packen die Einkaufstüten etwas fester und bemühen sich schnellen Schrittes, wieder in ihre warmen Wohnungen zu kommen. Da ertönt plötzlich auf dem Neumarkt eine laute Trillerpfeife. Das ist das Signal. Wer es eben noch eilig gehabt hat, bleibt plötzlich mit irritiertem Blick stehen.

Aus allen Himmelsrichtungen kommen sie aus dem Nichts auf den Platz geströmt. In der Mitte sammeln sie sich und streifen blitzartig ihre Kleidung ab. Darunter kommt eine Uniform zum Vorschein. Es sind Pfadfinderuniformen. Oder Pfadfinderkluften, wie man hierzulande sagt. An die 100 sind es. 100 kleine und große Pfadfinder stehen da im Kreis versammelt auf dem Neumarkt und singen das Pfadfinderlied „Flinke Hände, Flinke Füße“.

Was sich der Bezirk Gelsenkirchen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) für die Kampagne „Scoute dich!“ ausgedacht hat, ist ein noch relativ neues Phänomen unserer Zeit. „Flashmobs“ (zu deutsch in etwa „Blitzauflauf“) sind scheinbar spontane Menschenaufläufe auf öffentlichen Plätzen, bei dem die Teilnehmer plötzlich gemeinsam ungewöhnliche Dinge tun.

„Die Aktion heute sollte vermitteln, wie viel Spaß wir gemeinsam und auch ganz spontan haben können“, erläutert Katrin Korte auf dem Neumarkt. Aber warum nun gerade ein „Flashmob“, um auf sich aufmerksam zu machen? Die Vorsitzende des Bezirks Gelsenkirchen erklärt: „Ein Flashmob ist eine ganz einfache Aktionsform. Damit kann man gut viele Leute zur Teilnahme bewegen und der Aufwand ist sehr gering. Und es zieht die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich, die wir wahrscheinlich sonst nicht so einfach ansprechen könnten.“

Und dann ziehen sie auch schon weiter, die Bahnhofsstraße hinunter. In der Hoffnung, auf dem Weg von möglichst vielen Leuten angesprochen zu werden, damit sich „Scoute dich!“ für die Pfadfinder auszahlt. Anschließend geht es in Richtung Norden nach Buer, wo auf der Hochstraße das Spektakel wiederholt werden soll.

Nahezu blitzartig leert sich der Platz auf dem Neumarkt und die Dinge auf der Einkaufsmeile gehen wieder ihren gewohnten Gang, als sei nichts geschehen.