Gelsenkirchen.

Am Reformationstag feierten die evangelischen Kirchengemeinden Bismarck, Hüllen und Ückendorf ihre Zusammenlegung.

Gleich am Eingang zur Evangelischen Gesamtschule in Bismarck konnten große und kleine Besucher Jesus und seinem Ziehvater Josef nacheifern. Zumindest in beruflicher Hinsicht.

Mit Brettern, Sägen und Nägeln hatten sie die Gelegenheit, als Teilzeit-Zimmermann symbolisch beim Aufbau der neuen Apostel-Kirchengemeinde zu helfen. Die drei ehemaligen Kirchengemeinden Bismarck, Hüllen und Ückendorf feierten am Sonntag, am Reformationstag, ihr Vereinigungsfest.

„Der Reformationstag ist quasi der Geburtstag der evangelischen Kirche. Es ist also ein doppelter Geburtstag heute“, freute sich Pfarrer Norbert Deka (Bismarck) über das glücklich terminierte Vereinigungsfest der drei Gemeinden, die vorher schon Stück für Stück zusammengeführt worden seien: „Das sieht man auch. Es gibt im Grunde schon ein Miteinander. Das muss natürlich noch wachsen.“ In den letzten zwei Jahren habe man in der Evangelischen Gesamtschule schon gemeinsame Gemeindetage abgehalten, so Pfarrer Dieter Eilert (Bismarck). „Gemeinsam auf dem Weg“ sei man schon seit acht Jahren, in die heiße Phase sei es vor zwei, drei Jahren gegangen.

Begonnen hatte das Vereinigungsfest um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in den jeweiligen Gemeinden. Das Motto: „Blick zurück und Blick nach vorn“. Alten Zeiten schien in der Evangelischen Gesamtschule an der Laarstraße in Bismarck niemand hinterher zu trauern. Und das, obwohl jede Gemeinden für sich auf mehr als 100 Jahre Geschichte zurückblickt. Ein bisschen Wehmut dürfe schon sein, sagte Eilert. Aber: „Reformation bedeutet auch, neue Wege zu finden.“

Zur Begrüßung im Foyer der Gesamtschule spielte der Posaunenchor Bismarck, im Anschluss hielt die neue Super-Gemeinde eine Andacht zur Vereinigung ab. Überall im Gebäude fanden sich Holz-Stelen. Auf zwölf Brettern hatte das Künstler-Ehepaar Rudolf aus Munster eine Apostel-Ausstellung angefertigt. Im Anschluss an das Kirchen-Kabarett Micki Wohlfahrt gab’s am Abend noch leckere Cocktails.

Pfarrer Norbert Deka: „Wir nehmen uns an wie echte Nachbarn. Das ist gut. Die Leute haben Lust, etwas miteinander anzufangen.“