Gelsenkirchen.

Den Einbrechern einen Strich durch ihre Rechnung machen will die Polizei mit einer großen Aktion in Gelsenkirchen und Buer, bei der die Bürger auf das Problem des Wohnungseinbruchs hingewiesen werden sollen.

Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit hätten Einbrecher Hochkonjunktur. Drei Minuten, länger dürfe für den Täter das Eindringen in das Haus, in die Wohnung nicht dauern, führtenHans-Josef Funke vom KK 21 (Einbruch) und Jürgen Fleischmann vom KK 24 (Vorbeugung) aus. Ziel müsste also sein, diese 3-Minuten-Zeit deutlich zu verlängern, es dem Einbrecher einfach schwer zu machen, eine Tür oder ein Fenster aufzuhebeln.

Netzwerk geschaffen

Technisch gibt es hier Vielerlei, was die eigenen vier Wände vor ungebetenem Besuch bewahren kann. Nachzurüsten von qualifizierten Handwerksbetrieben aus Gelsenkirchen, die sich mit der Polizei zu einem Netzwerk „Zuhause sicher“ zusammengeschlossen haben.

Er demonstrierte dann auch gleich, wie leicht es Einbrecher haben, wenn sie Fenster überwinden müssen. Das laute Einschlagen der Scheibe ist längst passe: Drei gezielte Hebelbewegungen mit dem Schraubenzieher, schon springt das Fenster auf. Steht es sogar auf Kipp, reicht ein einziger Griff. Auch eine Tür, selbst abgeschlossen, springt mit wenigen Handgriffen auf.

„Es gibt für Opfer nichts Schlimmeres, als zu wissen, dass Fremde in den eigenen vier Wänden waren,“ vom materiellen Schaden einmal abgesehen, wissen beide Beamte aus den vielen Ermittlungen zu berichten. Zu diesem Zeitpunkt kämen dann die Betroffenen zu ihnen, um die Wohnung abzusichern, dann werde nicht mehr nach den Kosten gefragt. Sonst zögere man erfahrungsgemäß, denn das Nachrüsten von Fenstern und Türen mit entsprechender Sicherheitstechnik koste nun einmal keinen Pappenstiel. Der Vorher/Nachher-Effekt, sagen sie.

Aber nicht immer muss gleich tief in die Tasche gegriffen werden: Wichtig sei eine gute Nachbarschaft, die aufpasse, die einen Fremden im Treppenhaus im Auge behalte, wenn der an der leeren Nachbarwohnung klingele.

Mülltonnen sind ideale Klettergerüste für Einbrecher, zeigt auch ein eindrucksvoller Film der Polizei. Einbrecher heute brauchen keine Leiter, können sich auch nicht mit viel Werkzeug belasten: Der Schraubenzieher reiche da schon völlig aus. Und geklaut werde kein unhandlicher Fernseher, Schmuck und Bargeld, was in die Hosentasche passe.

Am 27. und 28. Oktober beginnt die Polizei mit ihrer direkten Bürgeransprache. Auf der Bahnhofstraße/Preuteplatz und auf der Hochstraße/Goldbergplatz gibt es nicht nur einen Infostand mit dem Netzwerk, sondern es werden mehrere tausend Flyer mit wichtigen Tipps und Hinweisen verteilt. Hingewiesen wird dabei ebenso auf die Beratungsangebote der Polizei. Sie wird gerade in den Wintermonaten Einbrechern in gefährdeten Gebieten mit Doppelstreifen, dem Einsatz von Zivilbeamten und der Observation potenzieller Täter den Krieg erklären.