Gelsenkirchen.

Es war mal wieder Stock-Car Crash Challenge in der Veltins Arena und wie immer hatte Vermarktungswunder Stefan Raab am Samstag wieder 30 große Kinder aus Film, Funk, Fernsehen und Sport zusammengetrommelt.

„Also, wenn meine Frau so fahren würde, würde die nie die Schlüssel für meinen Benz kriegen.“ Gut, man kennt die Familienverhältnisse bei dem etwas korpulenten Herrn im „Bier formte diesen wunderschönen Körper“-T-Shirt nicht – den Sieg von No-Angels-Sirene Lucy Diakovska beklatscht er auf dem Weg zum Getränkestand im Vorbeigehen dann doch noch.

Es ist mal wieder Stock-Car Crash Challenge in der Veltins Arena und wie immer hat Vermarktungswunder Stefan Raab wieder 30 große Kinder aus Film-, Funk-, Fernsehen und Sport zusammengetrommelt, um sich zum Graus aller ADAC-Mitarbeiter nach allen Regeln der Kunst die Kotflügel zu verbeulen. Da ist zum Beispiel Schrotthändler Uwe Ludolf, der ehemalige Big Brother-Insasse Jürgen Milski, die Schalker Oliver Reck, Yves Eigenrauch und Willi Landgraf oder auch Schlager-Barde Michael Wendler. Letzterer wird zwar bei jeder Gelegenheit kräftig ausgebuht, ansonsten ist es allerdings reichlich egal, wer da hinter dem Steuer sitzt.

„Hauptsache, die fahren sich ordentlich kaputt“, findet auch der 37-jährige Martin Wieland aus Recklinghausen. Es ist ein Treffen von PS-Fans auch auf der Tribüne. „Hör’ dir mal den Sound an“, raunt, nein: schreit einer seinem Nebenman ins Ohr. „Das sind garantiert nicht nur 1900 Kubik.“

OK, wollen wir mal nicht so genau sein. Wie gesagt: Das Sportliche steht nicht unbedingt im Mittelpunkt. Haupt laut, grell, dreckig. Wenn zwischendurch auch mal Sarah Connor oder Skunk Anansie jeweils ihre neue Single präsentieren dürfen, passiert geht das zwar auch mit viel pyrotechnischem Tamtam über die Bühne, viel mehr als Höflichkeitsapplaus kann man damit aber nicht ernten. Werbung eben.

Überhaupt werden die Moderatoren nicht müde, die Hauptsponsoren der jeweiligen Teams regelmäßig zu erwähnen. Kein Crash, wie zum Beispiel als Evil Jarred Hasselhoff von den Assi-Rockern Bloudhound Gang zum wiederholten Male Formel 1-Gattin Cora Schumacher die Karosserie vermackt, stellt man aus der Kommentatorenkabine nicht nur fest, „dass ihm das offensichtlich richtig Spaß macht, die Cora Schumacher von hinten anzustoßen“, sondern weißt auch noch darauf hin, dass die Gestoßene nicht nur diesen und nicht jenen Wagen fährt, sondern auch noch Reklame macht. Irgendwas mit Telekommunikation. Willkommen in der Dauerwerbesendung.

Etwas zu weit geht einem Besucher der Jingle für das reichlich angebotene Merchandise (T-Shirt, Pulli, Kappe – alles da und mit dem Logo der Veranstaltung bedruckt), der mit den Worten „Sichern Sie sich ihr Andenken an den schönsten Abend ihres Lebens“ schließt. „Woher soll der wissen wie mein Leben so ist?!“, echauffiert sich einer auf den Rängen. „Aber ganz unrecht hat er nicht.“ Also: Hauptsache, schön war’s.