Gelsenkirchen.

Die Indizien waren eindeutig: Der Gelsenkirchener Süden im Allgemeinen und Ückendorf im Besonderen hatten im Januar bei der Krimi-Autorin Doris Gercke einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Das verriet sie damals während ihrer Vor-Ort-Recherche im Pressegespräch. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Wahl-Hamburgerin ließ in ihrem Kurzkrimi „Der Bulle von Gelsenkirchen“ auf der Bochumer Straße morden.

Die 15seitige Story der 72-Jährigen Schriftstellerin findet sich mit 24 weiteren Kriminalstorys von illustren Autoren wie unter anderem Jussi Adler-Olsen, Andrej Kurkov oder Louise Welsh im Sammelband „Mords.Metropole.Ruhr – Mord am Hellweg V“. Und wie ihre Kollegen weilte sie für mehrere Tage in der Mords.Metropole-Ruhr, hier: in Gelsenkirchen, um mögliche Schauplätze zu besichtigen und Atmosphäre zu schnuppern.

„Der Bulle von Gelsenkirchen“

Bei ihrem Kurzaufenthalt im Januar legte sie aber noch eine weitere Fährte: In einem Gespräch im Buerschen Polizeipräsidium sei ihr eine zündende Idee für ihre Geschichte gekommen, so Gerckes damaliger vager Hinweis.

Die Auflösung: „Der Bulle von Gelsenkirchen“ ist nicht nur der Titel, sondern wenig überraschend auch die Schlüsselfigur der Story. Horst Griese heißt er, ein Kommissar aus Hamburg, der vor Jahrzehnten der Liebe wegen nach Gelsenkirchen in eine Villa am Stadtgarten gezogen ist. Edith, so der Name seiner Angetrauten, ist Lehrerin an der Gesamtschule Ückendorf. Für weiteren Lokalkolorit sorgt vor allem eine Trinkhalle auf besagter Bochumer Straße, die so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt für den Krimi-Quickie ist. Dazu gibt’s noch ein paar Hinweise auf den FC Schalke 04, den Rhein-Herne-Kanal und den Revierpark Nienhausen.

Und manchmal, aber nur manchmal kehrt nicht nur der Täter zurück an den Tatort, sondern auch die Krimi-Autorin: Doris Gercke kommt am Donnerstag, 28. Oktober, zur Bochumer Straße. Und zwar: ins Arbeitsgericht, wo sie ab 19.30 Uhr den „Bullen von Gelsenkirchen“ und weitere Geschichten lesen wird.