Da werden Erinnerungen wach an das große Fest der Stimmen beim Day of Song: Am 4. Dezember wird die Altstadtkirche am Heinrich-König-Platz Schauplatz eines gewaltigen ökumenischen Oratorienprojekts.

400 Sängerinnen und Sänger – das hoffen Kreiskantor Andreas Fröhling und Kantor Jens-Martin Ludwig – werden dabei sein, wenn es heißt „sing HALLELUJA!“

Der Gedanke an ein großes Chorprojekt in der Art, wie es zum Beispiel Steven Sloane im Bochumer Audimax mit dem „Messias“ realisiert hat, beschäftigte die beiden Ma-cher schon seit längerem. Sich bei der Programmgestaltung aus der Oratorienvielfalt zu bedienen, lag auf der Hand. Doch eine letztlich beliebige Ansammlung von „Greatest Hits“ sollte es nicht sein. „Wir haben eine inhaltliche Verknüpfung gesucht“, meint Jens-Martin Ludwig, der mit Andreas Fröhling die Vorauswahl getroffen hat, „und haben uns dann entschlossen, uns am Kirchenjahr zu orientieren.“

Das beginnt am ersten Sonntag im Advent und endet mit dem Totensonntag. Dem entsprechen die ProgrammStationen, die von den beiden Kirchenmusikern angesteuert wrden: Weihnachten (Bachs „Jauchzet, frohlocket“), Epiphanias („Laudate Dominum“, Mozart), Vorpassion („Wie lieblich sind deine Wohnungen“, Brahms-Requiem), Passion (Schlusschor der Matthäuspassion, Bach), Ostern („Hallelujah“, Händels Messias), Trinitatis („Die Himmel erzählen“, Haydns Schöpfung). . . Den Abschluss werden Mendelssohns „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und der Bach-Choral „Gloria sei dir gesungen“ bilden. Es spielt wieder die Westfälische Kammerphilharmonie Gütersloh, die in Gelsenkirchen u.a. bereits bei dem „Babel“-Projekt „König David“ zu hören war. Wie „Babel“, erklärt Andres Fröhling, ist auch das okumenisch angelegte Oratorienprojekt Teil der 2010-Aktivitäten des ev. Kulturbüros.

Rund 180 Mann/Frau stark ist der Oratorien-Chor bereits jetzt. Dabei sind auf jeden Fall die Altstadtkantorei, die Ückendorfer Kantorei und der Musikverein Gelsenkirchen unter Leitung von Christian Jeub. Um den Kirchenraum möglichst bis auf den letzten mit Sängerinnen und Sängern zu füllen (das nicht singende Publikum, das einheitlich 5 Euro zahlt, muss notfalls auf die Empore) haben Fröhling und Ludwig für Interessierte zwei „Schnupper-Proben“ angesetzt: Am 6. und 20. November jeweils von 14 bis 17 Uhr im Gemeindehaus der Altstadt-Gemeinde in der Robert-Koch-Straße. Am 3. Dezember findet in der Altstadtkirche die Hauptprobe statt, bei der – um weniger erfahrenen Teilnehmern eventuelle Unsicherheiten zu nehmen – die Stimmgruppen zusammengefasst sind. Nach Abschlussproben von Großchor und Orchester am 4. Dezember heißt es dann um 18 Uhr „sing HALLELUJAH!“