Im Revierpark Nienhausen purzelten die Besucher des „Mittelalterlich Phantasie Spectaculum“ (MPS) durch ein Zeitloch. Eben noch von Fernseher, Internet, Handy und anderer moderner Technik umgeben, fanden sie sich plötzlich in einer Epoche wieder, in der solch komfortable Errungenschaften noch in weiter Ferne waren.
In dem Mittelalter-Dorf tummelten sich authentische Ritter, Barbaren und Zofen in voller Montur. Aber auch Piraten und andere bewaffnete Spezies drehten friedlich ihre Runde. Sogar Elfen mit spitzen Ohren bummelten über den Basar. Die hat es real nachweislich nicht gegeben, aber schließlich ist die „Phantasie“ im Veranstaltungsnamen verankert.
Waffen-, Gold-, Silber- und Hufschmiede gingen ihrem Handwerk nach; Met wurde ausgeschenkt; Bögen, Schwerter, Schilde und Lanzen wechselten für Goldmünzen (1:1-Kurs) ihre Besitzer. Gaukler belustigten das Volk, Ritter zeigten Schaukämpfe, Bands spielten stilechte Musik. Bereits im April hatte das MPS mit seinen mehr als 800 Mitwirkenden das „größte reisende Mittelalter Kultur Festival der Welt“ in der Feldmark gastiert. Der in Moers geplante Saisonabschluss wurde dem Veranstalter nicht genehmigt und dort hin verlegt. Zwar ist das MPS in Gelsenkirchen eine der kleineren Veranstaltungen im sechsmonatigen Veranstaltungskalender, aber: „Der Revierpark ist logistisch ein Glücksgriff“, sagt Pressesprecher Edwin Ball.