Das „Ücky” an der Bochumer Straße will Treffpunkt für junge Leute sein, aber auch bei der Berufsvorbereitung helfen

In der Ecke neben der Treppe ballen sich die Kids um den Kicker, im ersten Stock sind die Plätze vor der Wii-Spielkonsole heiß begehrt. Die Verantwortlichen halten sich bei der offiziellen Einweihung des neuen Ückendorfer Jugendtreffs „Ücky” deshalb kurz und übergeben die frisch renovierten Räumlichkeiten lieber denen, für die sie gedacht sind: den Kindern und Jugendlichen des Stadtteils.

Untergebracht ist das „Ücky” in einem Seitenturm der Heilig Kreuz-Kirche (Bochumer Straße 113) - klar abgetrennt von dem Gotteshaus, denn ansonsten könnte es schwierig werden, bei den zahlreichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ückendorf auf Akzeptanz zu stoßen. „Wir wollen so viele Besucher wie möglich hier begrüßen und niemanden ausgrenzen”, betont Holger Ott, Geschäftsführer der Katholischen Jugendsozialarbeit (KJS). Auf Anregung vom und in enger Kooperation mit dem Stadtteilbüro Süd-Ost entwickelte die KJS in den vergangenen Jahren das Konzept fürs „Ücky”. Für drei Jahre ist die Förderung über das Programm „Soziale Stadt - Wir setzen Zeichen” gesichert, danach wird man weitersehen. „Wir wollen auf jeden Fall hierbleiben”, so Holger Ott. Absprachen mit Partnern und Kollegen im Stadtteil (Spunk, Bauspielplatz) sind vorgesehen.

Projektleiterin Katrin Stoppel ist als Ansprechpartnerin immer vor Ort: „Es läuft toll! Die Jugendlichen haben uns sofort angenommen, und obwohl wir erst seit Anfang Mai die Türen geöffnet haben, kommen viele Kids regelmäßig.” Derzeit bewegen sich die Angebote noch im Bereich der „klassischen” offenen Jugendarbeit, aber ein wichtiges Element kommt bald dazu: „Wir planen eine enge Zusammenarbeit mit Betrieben und Organisationen hier im Stadtteil und wollen so versuchen, die Jugendlichen gezielt in Ausbildungsplätze zu vermitteln”, erklärt Stoppel. Dazu würde intensive Beratung angeboten: „Es geht nicht nur darum, wie man eine Bewerbung richtig schreibt”, meint Holger Ott. „Wir wollen den Jugendlichen helfen, ihren Weg zu finden.” 20 Ausbildungsplätze in den kommenden drei Jahren sind das Ziel.

Vermittlung von Praktika, Gründung einer Schülerfirma, Gestaltung des Gebäudes - Katrin Stoppel hat mit dem „Ücky” viel vor. Montags bis freitags zwischen 14 und 18 Uhr ist das „Ücky” geöffnet.