Gelsenkirchen. .

Mit einer Plakat-Aktion will die Stadt stärker auf ihre Stärken hinweisen. Da bietet es sich an, dass die Gelsenkirchen in der letzten Zeit viele Preise gewonnen hat – echt ausgezeichnet.

Schalker Titelambitionen haben derzeit einen derben Dämpfer erhalten. Gut, dass Gelsenkirchen auf anderen (Spiel-)Feldern geradezu meisterlich ist, Titel einheimste und vielfach ausgezeichnet wurde. Grund genug für die Öffentlichkeitsarbeiter des Rathauses, das auch mal buchstäblich plakativ bekannt zu machen: Mit einer Plakatserie, die in Hunderterzahl unter dem Titel „Gelsenkirchen ist ausgezeichnet . . .“ Stärken der Stadt bewusst machen soll.

Dass Gelsenkirchens Auszeichnungen der letzten Zeit englische Titel haben, ist keine Wichtigtuerei, sondern liegt an der Internationalität der Auszeichnung. Der „City of Children“-Award kürte die frühkindlicher Familienförderung Gelsenkirchens auf europäischem Niveau. Der „European Bridges Steel Award“ ist die jüngste Architekturauszeichnung für die neue Brücke namens „Grimberger Sichel“ über den Rhein-Herne-Kanal. Gleich von den Vereinten Nationen stammt der Unesco-Titel, der Gelsenkirchen als Dekaden-Stadt für nachhaltige Bildung belobigt. Alles Preise aus diesem Jahr. Wer’s französisch mag, nimmt die „Entente floral“- Silbermedaille, die das grüne und blühende Gelsenkirchen 2009 auszeichnete.

„Wir loben uns nicht selbst, sondern die Auszeichnungen kamen von außen“, betont Markus Schwardtmann, der Anfang des Jahres eingestellte Leiter Öffentlichkeitsarbeit und ehemaliger Redakteur der „Buerschen Zeitung“, der die Außendarstellung der Stadt auffrischen soll. Ein wenig mehr „breite Brust“ könne Gelsenkirchen angesichts ihrer eben auch ausgezeichneten Qualitäten ruhig an den Tag legen. Dass da manches in der Vergangenheit brach lag, räumt Schwardtmann ein: „Wir können mehr tun.“

Dazu zählt auch die am Donnerstag präsentierte ersten Auflage der neuen „Stadtprofile“-Reihe zu den Werkssiedlungen in der Stadt vom Klapheckenhof bis zum Schüngelberg. Ihr sollen weitere folgen, etwa zur Backstein-Architektur oder zum Kunst im öffentlichen Raum. Damit will die Stadt auch jenseits der Stadtgrenzen werben, aber auch auch nach innen Zeichen setzen. Schwardtmann: „Da gibt es so viel, was man im Alltag gar nicht mehr wahr nimmt.“

Die aktuelle Plakatkampagne belässt es dabei nicht bei schönen Bildern und der Präsenz im Stadtbild: Auf der Internetseite der Stadt gibt es zu den sechs Motiven Verlinkungen, die umfänglichste Informationen liefern und Kontakte herstellen.