Gelsenkirchen.
Entgegen der von der Verwaltung und insbesondere Dezernent Beck favorisierten Planung wird der Beschluss über einen neuen Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufen I und II (SEP) um ein Jahr verschoben.
Das heißt: Voraussichtlich Anfang 2012 soll nun der Rat die Weichen für die künftige Schullandschaft stellen.
Dafür gab es am Donnerstag im Bildungsausschuss ein einstimmiges politisches Votum. „Die Entwicklung im Land überrollt uns“, sagte Barbara Filthaus (SPD). Sie habe den Eindruck, die Verwaltung wolle den Schulentwicklungsplan „durchprügeln“.
Die von den einzelnen Schulen zum SEP abgegebenen Stellungnahmen seien teilweise bereits überholt, so Filthaus, weil sich durch die aktuelle Diskussion neue Ideen entwickelt hätten. Auf der derzeitigen Basis sei die Nachhaltigkeit eines Entwicklungsplans nicht gewährleistet.
Frank Winkelkötter (CDU) teilte diese Ansicht und forderte einen „strukturierten inhaltlichen Dialog“ mit allen Beteiligten. Und auch David Fischer (Grüne) sprach sich gegen die Zeitplanung des (Grünen-)Dezernenten aus. Die wichtigste Botschaft aus Düsseldorf sei, so Fischer, dass die Schullandschaft vor Ort geprägt werden solle.
Angesichts des heftigen Gegenwinds aus der Politik kämpfte Beck – anders als bei früheren Sitzungen – nicht mehr für „seinen“ Zeitplan. Er wies nur noch einmal darauf hin, dass durch eine Verschiebung des Ratsbeschlusses erste Maßnahmen des SEP erst 2013/14 statt bereits 2012/13 greifen würden. An Bedeutung verloren hat mit diesem Beschluss auch ein Termin Becks bei Schulministerin Löhrmann: Am 25. Oktober will der Dezernent mit ihr erörtern, welche Vorschläge des umstrittenen Gutachtens zum SEP rechtlich umsetzbar sind und welche nicht.
Die CDU verlieh ihrer Sorge Ausdruck, dass sich die SEP-Diskussion auf die künftigen Schulanmeldezahlen auswirken und Chancengleichheit z.B. fürs Schalker Gymnasium nicht gegeben sei: Es müsse rüberkommen, dass das Verfahren offen sei und es keinen Schließungsbeschluss gebe.
Die Frage, ob dies nach der bisherigen Debatte überhaupt möglich ist, blieb im Ausschuss ungestellt.