Gelsenkirchen. .

Auch am Verhandlungsort Gelsenkirchen – die Tarifparteien der nordwestdeutschen Stahlindustrie tagten bislang zweimal erfolglos im Maritim-Hotel – machen die Metaller-Gewerkschaft jetzt Druck mit Warnstreiks.

Donnerstag früh um sechs Uhr standen 250 Beschäftigte zur Kundgebung vor den Werkstoren von ThyssenKrupp Electrical Steel. Dazu stieß auch eine kleine Abordnung von Saint Gobain. Sowohl die beiden Betriebsräte der beiden Stahlunternehmen unterstrichen die Forderung der IG Metall nach sechs Prozent mehr Gehalt als auch der IG Metall-Bevollmächtigte Robert Sadowsky, der zugleich betonte, dass die IG Metall mehr will als einfach nur mehr Geld: Für Leiharbeiter soll gelten: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Und die Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte sollen verbessert werden.

„Wir hoffen, dass die Arbeitgeber unsere Warnung aus diesem Streik sehr ernst nehmen“, sagte Sadowsky. Ende September, beim nächsten Verhandlungstermin, hätten die Arbeitgeber noch mal Gelegenheit ein eigenes Angebot vorzulegen. „Aber bald ist unsere Geduld erschöpft“, warnte er und kündigte an, dass die IG Metall dann eben beim Ausbleiben eines Angebotes eine Urabstimmung durchführen und einen Streik vorbereiten würde. „Notfalls werden wir auch das Mittel des Arbeitskampfes einsetzen“, so der IG Metall-Chef.