Gelsenkirchen. .

Besonders abgezockt gingen Trickbetrüger am Mittwoch in Erle vor. Als vermeintliche Dachdecker stiegen sie ihren Opfern förmlich aufs Dach. Gegen 13.30 Uhr tauchten drei Männer an der Wohnung einer 89-Jährigen in der Schweidnitzer Straße auf.

In Dachdecker-/Zimmermannskleidung gaben sie an, im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft zu kommen und im Keller des Hauses

Reparaturarbeiten durchzuführen. Um ihre Glaubwürdigkeit zu untermauern, blieb einer der Männer in der Wohnung der Frau, einer ging in den Keller und hämmerte dort lautstark herum. Der dritte ging eine Etage höher, um dort angeblich nach der Heizung zu schauen.

Der Mann in der Wohnung stellte zwischenzeitlich eine Rechnung für die Arbeiten aus, die die Gelsenkirchenerin auf Aufforderung auch direkt beglich. Der Mann, der sich im Keller befand, forderte aufgrund eines reparierten Defektes weiteres Geld von der 89-Jährigen. Die gab an, dass sie nur noch das zuvor erhaltene Wechselgeld im Haus habe. Die Männer nahmen die geringere Summe an und verabschiedeten sich mit der Bemerkung, dass sie später eine exakte Quittung ausstellen und diesen in den Briefkasten werfen würden. Erst beim Eintreffen der benachrichtigten Polizisten stellte die Gelsenkirchenerin fest, dass ihr aus anderen Räumen der Wohnung Schmuck gestohlen wurde.

Gegenüber den Polizisten gab eine 79-jährige Frau aus dem Nachbarhaus an, dass sie ebenfalls Opfer der Betrüger wurde. Bei ihrer waren allerdings nur zwei der Männer aufgetreten. Mit gleicher Masche gaben sie sich zu erkennen. Erst wollten sie angeblich die Dachrinnen reinigen, dann wollten sie auf dem Dachboden nach Wasserschäden schauen. Nach angeblicher Durchführung der Arbeiten an den Dachrinnen verlangten die Männer eine geringe Summe, die die Frau auch sofort bezahlte. Für umfangreichere Reparaturarbeiten auf dem Dachboden, die sie sofort durchführen könnten, verlangten sie jedoch eine größere Summe. Als die 79-Jährige antwortete, dass sie dafür zur Bank müsse, boten ihr die Männer sogar an, sie dorthin zu fahren. Das lehnte die Gelsenkirchenerin aber vehement ab. Nachdem die angeblichen Handwerker dann die Wohnung verlassen hatten, stellte auch dieses Opfer fest, dass ihr das Bargeld aus dem Portemonnaie gestohlen wurde.