„Die Leute sind nicht politikverdrossen, sie sind politikerverdrossen“, sagt Werner Küppers. Werner Küppers ist seit 10 Jahren mit dem Omnibus für Direkte Demokratie unterwegs, macht Halt auf öffentlichen Plätzen in ganz Deutschland und muss das wissen. Seit gestern macht er mit seinem Team, das über die Einführung und Verwirklichung der Volksabstimmung auf allen Hoheitsebenen informiert, auf dem Bahnhofsvorplatz Station.
„Der Omnibus (lat.: für alle, durch alle, mit allen) hat für Gelsenkirchen extra seinen Fahrplan geändert“, sagt Küppers. Anlass dafür ist die Ausstellung „Im Spannungsfeld des Erweiterten Kunstbegriffs - Gelsenkirchener um Beuys“ im benachbarten City-Center. Dort hält Johannes Stüttgen, Meisterschüler von Joseph Beuys und Mitbegründer des Omnibus für Direkte Demokratie nämlich am heutigen Mittwoch um 19 Uhr den Vortrag „Gelsenkirchen und der Erweiterte Kunstbegriff - Neun Jahre Intervention“. „Stüttgen war neun Jahre lang Kunstlehrer am Grillo-Gymnasium“, sagt Küppers.
Das Interesse an der direkten Demokratie am Dienstagnachmittag hielt sich in Grenzen. Aber sowohl der zunächst hektisch vorbeieilende Anzugträger, als auch der „Wohnzimmerheld“ - wie Küppers sagt - , der „Die Deutschen sind zu feige!“ schimpft, fühlen sich von der Bürgerinitiative, die im Jahr 100 Städte anfährt, angesprochen. „Offensiv gesprächsbereit“ nennt Küppers das Konzept. „Die Leute sollen selbst über die Schwelle gehen, das ist besser für’s Gespräch.“