Gelsenkirchen. .

Das MärchenErzählFestival.2010 bietet in dieser Woche wieder zahlreiche Veranstaltungen mit Schriftsteller, Autoren und Theaterinszenierungen

Der deutsch-türkische Kinderbuchautor Yücel Feyzioglu bringt am Donnerstag, 23. September , um 17 Uhr im Saal der Alevitischen Gemeinde an der Kirchstraße 85 Kindern zeitgenössische Literatur und orientalische Märchen nahe. Die Problematik der Migration und Integration ist sein Hauptthema. Dabei transportiert er unter anderem in seinen Texten Figuren und Motive der türkischen Märchentradition in die Gegenwart. Außerdem erzählt er aus dem eigenen Leben. Da Feyzioglu bei seinen Lesungen Gestik und Mimik geschickt einsetzt und die Kinder in ein Rollenspiel einbezieht, sind Spaß und überraschende Erkenntnisse über die jeweils andere Kultur garantiert. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Der Schriftsteller und Erzähler Salim Alafenisch ist am Freitag, 24. September, ab 19.30 Uhr in der Buchhandlung Junius, Sparkassenstraße 4, zu Gast. Er wurde als Sohn eines Beduinenscheichs in der Negev-Wüste geboren und erzählt keine Märchen, sondern Geschichten, obwohl die, frei vorgetragen, eher märchenhaft rüberkommen. Die Beduinen sind eben schon seit jeher gute Geschichtenerzähler. Sie haben seit Generationen die wahren Ereignisse im Märchengewand ihren Kindern und Kindeskindern weitergegeben. Er gehört zu den besten Geschichtenerzählern Deutschlands. Und obwohl er erst mit 25 Jahren die deutsche Sprache gelernt hat, schreibt er nicht nur flüssig, sondern auch anschaulich und fesselnd, so wie in seinem Buch „Die Feuerprobe“.

„Wenn die Vögel nicht mehr singen - Musikmärchen aus aller Welt“: Zu einem Familiennachmittag mit Märchen und Musik. lädt Ingeborg Bitterer am Samstag, 25. September, ab 16 Uhr ins Schloss Horst an der Turfstraße. Flöte-Geige-Harfe-Maultrommel und Dudelsack kommen in den europäischen Märchen vor, die Trommel in Afrika. Darüber wird in diesem märchenhaften Programm erzählt.

Die Geschichte von Odysseus, dem tollkühnen und listigen Abenteurer und Erfinder des trojanischen Pferds, begeistert Zuhörer und Leser seit fast dreitausend Jahren. Christa Schreiber setzt am Samstag um 20 Uhr im LaLok Libre, Dresdener Straße 87 setzt die homerischen Gesänge in frische, lebendige und unterhaltsame Prosa, immer in großem Respekt vor dem Original, das übrigens in seiner Lust am Erzählen, seinen Anspielungen und Sprachspielen überraschend modern ist. Sie nähert sich den fernen Ursprüngen der Odyssee und knüpft an die Tradition der mündlichen Erzählung an. Musikalisch unterstützt wird Sie dabei von Peter Sturm.

Am Sonntag, 26. September , gastiert dann um 19 Uhr Kulturraum „die flora“, Florastraße 26 das Erzähltheater FabulaDrama mit dem Stück „Betrug und Gaunerei“, das heftig bis deftig Lügen und Ränke beschreibt. Märchen und Schwänke aus aller Welt, in denen Diebe, Lügner, Schalksnarren und Gauner ihre Triumphe feiern… Das von ihnen provozierte Lachen macht vor nichts und niemandem Halt - nicht vor den Göttern, nicht vor der weltlichen und geistlichen Herrschaft, nicht vor Tod und Teufel.