Gelsenkirchen.

Im Rahmen der Finissage von „EMSCHERKUNST.2010“ wurde am Wochenende das Kunstwerk „Monument for a Forgotten Future“ an der Schleuse eingeweiht. Zahlreiche Besucher erlebten ein fulminantes Finale des größten Kunstprojektes .

Mit der Finissage wird die Emscherinsel jedoch nicht zum kunstfreien Raum, denn schließlich bleiben gut 60% der Kunstwerke den Menschen in der Region über 2010 hinaus erhalten. So auch das beeindruckende Monument, das bereits vor der Eröffnung viel Interesse auf sich zog: „Zehn Meter? Nein, ich glaube mehr.“ Solche und ähnliche Stimmen waren auf der „Wilden Insel“ zu vernehmen. Und in der Tat sind die Fakten imposant: 123 Tonnen Beton um ein Skelett aus Stahl auf einer rund 150qm² großen Stahlplatte bringen „ein Stück kalifornischer Wüste nach Gelsenkirchen“, wie der Künstler Olaf Nicolai bei der Eröffnung erläutert. Zusammen mit dem schottischen Konzeptkünstler Douglas Gordon wurde eine maßstabsgetreue Replika einer Felsformation aus dem Nationalpark Joshua Tree bei Los Angeles erschaffen.

Ebenfalls mit an Bord waren die schottischen Post-Rocker „Mogwai“, die eine 50-minütige Sinfonie komponiert haben, die leise aus dem Inneren der Bergformation erklingt und zunächst ganz exklusiv nur auf der Emscherinsel bei den Schleusen zu hören sein wird. „Der Berg soll optisch wie akustisch wie ein Magnet wirken“ erklärt Nicolai. Viele der Kunstfreunde sicherten sich ein freies Plätzchen, und drückten ein Ohr auf den rauen, kühlen Fels, um Eindrücke von der Komposition zu erhaschen. Im Eröffnungsandrang war es aber schwierig, mehr als ein paar Konturen des Stückes zu erahnen. Doch man kann sicher davon ausgehen, dass viele Besucher noch einmal zurückkehren werden, um sich in einer ruhigeren Stunde mit Monument und Komposition auseinanderzusetzen.

Während der Fels als dauerhafte Landmarke verbleibt, wird das Werk der Schotten nur bis zum Spätherbst erklingen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Komposition aber auch regulär im Handel erhältlich sein und somit der Emscherkunst weltweit Gehör verschaffen. Und nicht umsonst bittet Bürgermeisterin Preuß bei der Eröffnung: „Erzählen Sie es weiter, denn Gelsenkirchen hat auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus viel zu bieten.“